Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest

dokfest

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Über Film

Film ist eines der mächtigsten Medien in Bezug auf die Erfahrung individueller Wahrnehmung und gesellschaftlicher Relevanz. Die Beitrage dieses Programms sind sowohl Liebeserklärungen an das Medium als auch grundlegende Hinterfragungen. Filme, die auf andere Filme hinweisen, sich selbst und andere Werke reflektieren, ihre Wirkungen beleuchten, liebevoll betrachten, die dabei überspitzen und irritieren und es mitunter bis zur grundlegenden Dekonstruktion ihrer selbst treiben.

Donnerstag, 01.01.1970 um 17:30 Uhr, Großes BALi

A+

A+

Ein Tagesplaner enthält Daten über etliche Filme, die der einstige Besitzer dort handschriftlich und akribisch eingetragen hat. Neben den Titeln und Regisseur/innen sind unter anderem die Kinos aufgeführt, in denen sie gelaufen sind und eine subjektive Bewertung, mit A+ als Bestnote. So liebevoll, wie dieses Dokument geführt wurde, ist es auch filmisch umgesetzt. In flüchtigen Momenten komponiert erscheinen Titel, Namen und Daten, wie auch die grafischen Eigenarten dieses persönlichen Liebesdokuments.

  • Kanada
  • 06:00 Min.
  • Regie: Nobu Adilman
  • Sprache: englisch
  • Jahr: 2012

Das Badezimmer

Das Badezimmer

Der Ausgangspunkt für diese Arbeit ist ein Promo-Trailer des Filmklassikers „Psycho”. Hitchcock selbst geleitet darin auf eine Tour durch das Bates Motel und gibt vage Auskunft über die vorigen Bewohner/innen und die Dinge, die sich dort ereignet haben.
Der Künstler Bjørn Melhus übernimmt den Ton des Trailers sowie die Rolle Hitchcocks und führt durch ein Anwesen. Er trägt dabei eine Kettensäge umher und ist als Gärtner gekleidet. Die einzelnen Elemente wecken filmische Erinnerungen, wirken in ihrer Kombination aber ebenso irritierend.

  • Deutschland
  • 05:15 Min.
  • Regie: Bjørn Melhus
  • Sprache: deutsch
  • Untertitel: englische
  • Jahr: 2011

//KIDS//

//KIDS//

//KIDS// ist ein Kurz-Remake des gleichnamigen Kinofilms „Kids", der 1995 wegen seiner authentischen und schonungslosen Darstellung vom Leben Jugendlicher für viel Diskussionsstoff gesorgt hat. Die sehr getreu nachempfundenen Szenen erfahren manipulative Überspitzungen und ironische Übertreibungen, wodurch sie sich selbst zu kommentieren scheinen. Dadurch wird die mediale Darstellung der Jugendlichen in der Diskussion über den Kinofilm ebenso hinterfragt wie die jugendliche Selbstdarstellung. //KIDS// thematisiert die gesellschaftliche Konstitution des Jugendbegriffs.

  • Vereinigte Staaten von Amerika
  • 13:42 Min.
  • Regie: Nadja Verena Marcin
  • Production: NVM studio
  • Kamera: Violetta D'Agata
  • Schnitt: Nikolai Metin
  • Musik: Michael McMenomy
  • Ton: Michael McMenomy
  • Sprache: deutsch
  • Untertitel: englische
  • Jahr: 2012
A38-Produktions-Stipendium

Red, She Said

Red, She Said

RED SHE SAID untersucht den Farbfilm und die Bedeutung seiner Farbigkeit in Bezug auf Wahrnehmung und Wirkung. Während dialogische Gedanken zu hören sind, welche die technische Entwicklung des Farbfilms ebenso einschließen wie die menschlichen Bedürfnisse danach, sehen wir performativ inszenierte Handlungen. Diese veranschaulichen die Aussagen und stellen weitere Bezüge zum Medium her. Die Farbe wird dabei zur eigenständigen Protagonistin des durch sie kolorierten Materials.

  • Deutschland, Großbritannien
  • 13:00 Min.
  • Regie: Kerstin Schroedinger, Mareike Bernien
  • Sprache: englisch
  • Jahr: 2011
A38-Produktions-Stipendium

Blood

Blood

In einer mit sinnlicher Musik unterlegten Montage aus Filmszenen wird Blut zum Hauptakteur seines eigenen ästhetischen Schauspiels. In kleinen Details und grossen Flächen fliesst, spritzt, tropft und rinnt Blut über die Leinwand. Die rote Farbe mischt sich mit Wasser, saugt sich in Stoffe, vereinnahmt Zimmer und erobert schliesslich den gesamten Filmraum.

  • Deutschland
  • 03:20 Min.
  • Regie: Oliver Pietsch
  • Jahr: 2011

Entorno a Metring

Entorno a Metring

Ein junger Filmkomponist erzählt von seinen Gedanken, einen Film namens „Metring” zu schaffen. Dieser soll ohne Leinwand ablaufen können. Er muss nicht einmal gefilmt werden und nur eine Person kann ihn individuell und unmittelbar sehen. Seine theoretischen Überlegungen gehen in die formale Umsetzung von ENTORNO A METRING über. Das Kino, wie wir es kennen, wird dabei fundamental in Frage gestellt, doch ebenso um wichtige Gedanken bereichert.

  • Spanien
  • 26:00 Min.
  • Regie: Carmen Correa
  • Sprache: spanisch
  • Untertitel: englische
  • Jahr: 2012
Goldener Schlüssel
Deutschlandpremiere

Ouroboros: Music of the Sphere

Ouroboros: Music of the Sphere

Hier geht es um die digitalen Formen filmischen Genusses und die Deformierung welche diese im bildlich realen und im gesellschaftlich übertragenden Sinne erfahren. Das Ausgangsmaterial dafür ist diverses Found Footage aus digitalisierten Kinofilmen, Fernsehen und Internet. Sie kreisen in einer endlos scheinenden Spirale um einen Betrachter an einem antiquierten PC. Sie werden konsumiert, weggeworfen, ausgetauscht und verändern sich. Die technischen und ästhetischen Eigenarten dieser Medien werden bis zur gänzlichen Auflösung der Bilder in ihre digitalen Artefakte transformiert. Diese Erfahrung kann mitunter unmittelbare, körperliche Auswirkungen haben.

Warnung: Dieser Film arbeitet u.a. mit Blitzlichteffekten. Dies kann bei manchen Personen zu epileptischen Anfällen oder Bewusstseinsstörungen führen.

  • Vereinigte Staaten von Amerika
  • 17:00 Min.
  • Regie: Brent Coughenour
  • Sprache: englisch
  • Jahr: 2011
Deutschlandpremiere