Wie schreiben sich gesellschaftliche Institutionen in unser Leben, in unsere Biographien ein? In ENTWENDETE GESCHICHTEN begeben sich zwei Filme auf die Suche nach den komplexen Verwebungen von gesellschaftlichen Strukturen und institutionellen Entscheidungen in private Lebensgeschichten. Die zwei ost- und westdeutschen Familiengeschichten, die wir dabei kennen lernen, zeigen uns, dass diese Einschreibungen sich auch über Generationen hinweg fortsetzen und ein ganz eigenes Gedächtnis von Geschichte(n) bilden.
Wie beeinflusst die politische Ausrichtung der Institutionen das Leben des Einzelnen? Und wie beschließen Institutionen, wissenschaftliche und historische Fakten darzustellen und zu kommunizieren? Durch ein verflochtenes Netz von Erzählungen umrahmen diese Fragen das Diptychon von Daphne und Thomas. Thomas ist der Sohn eines protestantischen Pastors und konnte in der DDR aufgrund seines religiösen Hintergrunds keine Kunsthochschule besuchen. Jetzt, in seinen späten 50ern wird er wird immer noch von diesem Trauma heimgesucht. Seine Tochter Daphne ist eine junge Präparatorin und hat sich in einem der Dioramen des Naturkundemuseums in Berlin eingeschlossen. Zufällig kommt eine britische Schriftstellerin, die nach Berlin gekommen ist, um das Archiv des Museums zu erforschen, Daphne zur Hilfe.… >>>