One Child Nation
1979 führte China die landesweite Ein-Kind-Politik ein, um das Bevölkerungswachstum einzudämmen und die wirtschaftliche Entwicklung anzukurbeln. Diese streng erzwungene, und mit unerbittlicher Härte durchgesetzte Maßnahme verhinderte geschätzte 400 Millionen Geburten und ließ das Volk 35 Jahre lang in Angst und Schrecken leben. Die beiden heute in den USA lebenden Regisseurinnen Nanfu Wang und Jialing Zhang kehren für ihren Film nach China zurück, um die nachhaltigen und verheerenden Folgen des „Sozialexperiments“ zu erforschen. Sie sammeln Geschichten von Hebammen, Dorfvorsteher/innen und Journalist/innen, die von Zwangsabtreibungen bis spät in die Schwangerschaft, verordneten Sterilisationen, aus Verzweiflung ausgesetzten Babys und staatlich unterstützten Entführungen handeln. Nanfu Wang, seit zwei Jahren selbst Mutter, gräbt sich furchtlos durch ihre eigene Familiengeschichte und entdeckt welche dramatischen Entscheidungen in ihrer eigenen Familie getroffen werden mussten, um den harten Strafen des Staates zu entgehen. Der Film zeigt unsentimental die Auswirkungen einer gigantischen Propagandamaschinerie, die unzählige Leben geprägt und zerstört hat, und er bricht damit das jahrzehntelange Schweigen über eine nationale Tragödie. Eine beklemmende Recherchereise in die chinesische Vergangenheit und Gegenwart. „Hoch informativ und gleichzeitig mit großem persönlichem Anteil und klarsichtigem Mitgefühl ist dieser Film eine gewaltige Anklage eines traumatisierenden sozialen Experiments, das umso mehr schockiert durch den Erfolg der Propagandamaschinerie, die die Menschen bis zum heutigen Tag an die Notwendigkeit der (Ein-Kind-Politik) glauben lässt" (The Hollywood Reporter, vom 26.1.2019).… >>>
- Dauer: 89 Min.
- Regie: Nanfu Wang,Jialing Zhang