Alpenland


(Gloria)

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Alpenland

Alpenland – ein Filmtitel, der im ersten Moment bei vielen vermutlich Bilder und Assoziationen von majestätischen Bergen, unberührter Natur und sorgsam gepflegten Traditionen hervorruft. Acht Länder und 13 Millionen Einwohner*innen umfasst diese einzigartige Naturlandschaft mitten in Europa, sie ist Idylle und Sehnsuchtsort zugleich, hinter dessen prachtvoller Kulisse allerdings eine Vielzahl von Missständen und Herausforderungen schlummern. Viele dieser Probleme sind zwar hinlänglich bekannt, doch geraten sie allzu gerne in Vergessenheit, werden beiseitegeschoben und verdrängt und bilden zugleich einen Spiegel all dessen, was nicht nur in den Bergen im Argen liegt. Robert Schabus durchstreift in seinem Film die Bergwelt und trifft Menschen, deren Leben von den Alpen geprägt ist: Da ist beispielsweise ein Bergbauer im österreichischen Mölltal, der nicht weiß, wie es später einmal mit seinem Hof weitergehen soll, ein Förster in Garmisch-Partenkirchen, der das soziale Gleichgewicht bedroht sieht, die Mitarbeiter*innen einer Messermanufaktur in Italien und ein Hausarzt in Frankreich, der vielleicht bald der letzte in der Region sein wird. Es geht um die Auswirkungen des Klimawandels und des Massentourismus, um das Zerbrechen von Perspektiven, den Abschied von Traditionen und um Menschen, die gezwungen sind, ihre bisherigen Gewissheiten einer genauen Prüfung zu unterziehen. In den Geschichten, von denen Schabus erzählt, spiegeln sich zugleich die Herausforderungen wider, denen sich die moderne Gesellschaft ausgesetzt sieht: „Die existentiellen Probleme der Entwicklung des Alpenraumes sind keine rein alpenspezifischen. Durch ihre Topologie zeigen sich zentrale Grundprobleme unserer modernen Gesellschaft nur meistens früher, deutlicher und dramatischer als in vielen anderen Regionen Europas. Die Alpen sind gleichsam ein Brennglas, durch das wir unsere Gesellschaft in unserer Zeit betrachten können.“, so bringt es der Alpenforscher Werner Bätzing auf den Punkt. (Joachim Kurz)… >>>

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  • Dauer: 88 Min.
  • Regie: Robert Schabus