Ein neonbeleuchteter Raum. Regale voller gebrauchter Gegenstände. Pelzmantel auf Kleiderbügeln. Zwei Männer in kurzen Hosen blasen rosarote Luftballons auf. Einer platzt. Das Telefon klingelt. Ein Kunde am anderen Ende der Leitung. Ein Streitgespräch entspinnt sich. Wiesiek, der Chef des Ladens, protestiert „Sir, ich habe das Video gesehen. Woher weiß ich, dass das unser Mixer ist? Ihre Lügengeschichten sind kaum zu glauben. Was fällt da raus?“ Ein weiterer Ballon platzt. Wiesieks Angestellter flucht. Der Chef redet sich in Rage. „Wir werden nichts dagegen tun! Ich habe Zeugen. Es wurde von einem Sonderausschuss geprüft. Es ist ihr eigener kaputter Mixer! Also hören sie auf mich zu verarschen! Auf Wiedersehen.“ Wiesiek legt auf. Das größte Pfandleihhaus Polens, einst Second-Hand-Palast, steht am Rande des Bankrotts, denn die Bewohner*innen des umliegenden Viertels verpfänden immer häufiger wertlose Gegenstände, um über die Runden zu kommen. Die Schließung der nahe gelegenen Minen und die wachsende Arbeitslosigkeit haben die Stadt und die Menschen gezeichnet. Das belastet auch die Beziehung der beiden Betreiber*innen Jola und Wiesiek, die durch das Geschäft und die Liebe miteinander verbunden sind. Die beiden haben ein gutes Herz. Die wasserstoffblondierte Jola, stets in Pelz gehüllt, unterstützt ihre Kund*innen nicht nur mit netten Worten, sondern auch mit heißer Suppe. Wiesiek nimmt absurde und nutzlose Gegenstände an, wenngleich er weiß, dass er sie niemals verkaufen wird. So ist das Pfandhaus wichtiger Lebensmittelpunkt für die lokale Gemeinschaft. Aber die Schließung naht. Um die abzuwenden, unternimmt das Geschäftspaar zusammen mit den drei Angestellten einen letzten Versuch. Eine große Auktion soll alles retten. Eine Tragikomödie, die Menschen zeigt, die ums Überleben kämpfen. Ein zärtlicher, herzerwärmender Film! (Ina Borrmann)