Matinee: Drei Frauen


(Filmladen)

Drei Frauen

„Es ist so schön hier“, sagt Maksym. „Das sind doch nur Berge“, antwortet Hanna. Der kurze Dialog zwischen der Bäuerin und dem Filmemacher beschreibt bereits zu Beginn die allgegenwärtige Diskrepanz des ukrainischen Ortes Stuschyzja zwischen atemberaubender Landschaft und sozialer Härte. Das Dorf in den Karpaten, im Dreiländereck zwischen Polen und der Slowakei, ist vom Aussterben bedroht. Die älteren Bewohner*innen können von ihrer Rente kaum leben, die Jugend hat hier keine Zukunft. Für Hanna ist nach dem Tod von Ehemann und Sohn eine Kuh fast die einzige Gesellschaft. Ähnlich hadern Wissenschaftlerin Nelya und Postbeamtin Maria mit der Realität. Das Finden persönlicher Überlebensstrategien ist das A und O. Maria hat ihre eigenen Methoden, Briefmarken aufzutreiben, wenn diese mal wieder ausgegangen sind. Der Pfarrer segnet Autos, damit sie nicht auf der Strecke liegenbleiben. Die Expertin für Gliederfüßler träumt derweil davon, mit einem Forschungsteam in die Antarktis zu ziehen. Warum die Einwohner*innen trotz der widrigen Umstände dableiben – und dabei ihren Humor nicht verlieren – dokumentiert das Filmteam, das temporär ein Teil der Dorfgemeinschaft wird. (Anja Klauck)… >>>

  • Dauer: 85 Min.
  • Regie: Maksym Melnyk