Man on Earth

Bob Rosenzweig hat vieles erreicht: Er gestaltete Badezimmer für Elton John und Janet Jackson, er teilte sein Leben mit Stars wie den Sex Pistols und Blondie. Er hat eine große Familie, Wohlstand, einen erwachsenen Sohn, der auch in schweren Zeiten an seiner Seite steht. Bob Rosenzweig ist 65 und an Parkinson erkrankt. Und er hat eine Entscheidung getroffen: Er möchte sterben, solange die Krankheit ihm noch nicht seinen Verstand geraubt hat. Und er möchte seinen Tod für andere sichtbar machen.
Eine Woche vor seinem Tod beginnt ein durchdringendes filmisches Porträt, das ihn bis zum letzten Atemzug begleiten soll. Er bittet den australischen Regisseur Amiel Courtin-Wilson – der für seine halbfiktionalen Spielfilme international bekannt ist – und seinen Kameramann Jac Fitzgerald, ihn bei seinen letzten Entscheidungen zu zeigen, auf der Suche nach Sinn und Bedeutung am Ende seines Lebens, beim Galgenhumor und beim Lachen wenn es unangebracht ist, bei der Begegnung mit Zweifeln und Angst. Von Beginn an: Unschärfen, sphärische Klänge, Gedankenbilder. Die Künstler verbergen nicht ihren Beruf. Sie wurden beauftragt, ein Lebensende gezielt zu gestalten, mitzugestalten. In Interviews, bei Gesprächen, beim gemeinsamen Spiel mit den Mitteln des Films geraten die Kamera und das Filmteam in eine Komplizenschaft mit einem Sterbenden, für den es keine Umkehr mehr gibt. (Dennis Vetter)