40 Jahre Kasseler Dokfest – Replay: Es flimmert


(kleines BALi, KulturBahnhof Kassel)

Es flimmert – oder vielmehr es hat geflimmert. Die Ära der Röhrentechnik ist ebenso vorbei wie die Regentenzeit des linearen Fernsehens. Hier im Programm befinden wir uns in der letzten Phase des ehemaligen Leitmediums.

Wie sich beim Durchblättern alter und neuer Kataloge des Kasseler Dokfestes zeigt, bilden Kurzfilmprogramme, die sich auf die Reflexion von Medien konzentrieren, einen festen Bestandteil des Festivals. Eine weitere Kontinuität stellen die Filmemacher*innen und Künstler*innen dar, die durch ihre wiederholte Präsenz das Dokfest über Jahrzehnte prägten. Im Jubiläumsprogramm ES FLIMMERT begegnen wir beidem, der medialen Reflexion und den Namen derer, die sie in prägender Weise betrieben haben und z.T. noch immer betreiben (Thorsten Wagner, Kurator des Programms).

Im Anschluss an das Jubiläumsprogramm findet ein Gespräch mit geladenen Gästen statt.
Das Gespräch findet auf Deutsch statt.

Vom Fortschritt

Ein Kurz-Essay nach elf Jahren Videogenossenschaft Basel. Die große Revolution der ersten selbstgemachten Videobilder hat sich schnell überholt und immer schönere und bessere Bilder beschert...… >>>

  • Dauer: 4 Min.
  • Regie: Reinhard Manz

Das Zauberglas

Diese Arbeit war vor gut 30 Jahren visionär und fokussierte die wichtigen Fragen in Bezug auf Bild, Zuschreibung und Medien. „Ein junger Mann versucht vergeblich, mit seinem weiblichen Spiegelbild auf dem Fernsehbildschirm in Dialog zu treten. Nach einem kurzen Flirt, basierend auf der deutschen Fassung der Westernromanze ‚Broken Arrow‘ aus dem Jahr 1950, verschwindet sein begehrenswertes Alter Ego wieder. Als Satire über die paradoxe Faszination, die die zeitgenössische Kultur für Bilder und gesteigerte Selbstdarstellung hegt, zeigt Bjørn Melhus' frühes Video DAS ZAUBERGLAS, wie die Medien unsere Fantasien ‚spiegeln‘: der Ersatz menschlicher Interaktion durch virtuelle Realität.“ (transmediale, 2019)
Seit 1990 sind filmische und installative Arbeiten von Bjørn Melhus auf dem Kasseler Dokfest vertreten. Als Professor für „Virtuelle Realitäten“ an der Kunsthochschule Kassel interessiert er zudem seit 2002 unzählige Studierende für das Festival. 2018 wurde er mit dem Ehrenpreis des Kasseler Dokfestes ausgezeichnet.

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  • Dauer: 6 Min.
  • Regie: Bjørn Melhus

Reklame

REKLAME ist eine Sammlung von dogfilm-Spots, die für ein Fernsehmagazin entwickelt wurden. Zwischen 20 Sekunden und 1.30 Minuten lang, standen sie im Zusammenhang mit Reportagen des Magazins oder wurden als freie Persiflagen auf Werbespots und visuelle Werbestrategien entwickelt.… >>>

  • Dauer: 10 Min.
  • Regie: dogfilm

Dokumentales Verpuffen: Mediastar versus Automatic Image

Das Video entstand als Live-Performance im Rahmenprogramm zur Documenta IX. Mit einer großen Feuershow wird ein Boxkampf zwischen Mensch und Videokamera inszeniert. Ein ungleicher Kampf, da der Gewinner schon vorher feststand. Noch nicht einmal ein Ringrichter war anwesend, um für faire Bedingungen zu sorgen.… >>>

  • Dauer: 7 Min.
  • Regie: Kain Karawahn

Rauchnächte

Ausgeatmeter Zigarettenrauch wird zum Synonym für die Flüchtigkeit des Videobildes. Die im Close-Up eingefangenen Raucher*innen scheinen indes im Apparat festzustecken. Sie führen Konflikte mit sich selbst, während sich ihre Wünsche und Ängste im Rauch spiegeln.

Bild: © Charli Pape 2023

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  • Dauer: 10 Min.
  • Regie: RASKIN (Rotraut Pape, Andreas Coerper)

Soap

14 Tage aus dem Leben unserer „Nachbarn“ zwischen „Lindenstraße“ und „Dallas“, „jung und leidenschaftlich“, „reich und schön“, Babs und Boris…… >>>

  • Dauer: 4 Min.
  • Regie: dogfilm

Tod dem Fernsehen

TOD DEM FERNSEHEN ist ein digitaler Essay, der sich mit der Entwicklung freier Fernsehstationen und Kunstkanäle in den Vereinigten Staaten beschäftigt. Public Access war dort das Schlagwort, mit dem ein unkommerzielles Fernsehen vorangetrieben wurde, das auf lokaler Ebene allen erlauben sollte zu produzieren und zu senden.… >>>

  • Dauer: 15 Min.
  • Regie: R.A.M.S (Alf Altendorf, Margarete Jahrmann, Max Moswitzer)

Off

OFF zeigt das Bild, das wir beim Ausschalten des Fernsehgerätes sehen. Diesen flüchtigen Moment dürfen wir gleich mehrere hundertmal erleben. Dazwischen könnten Fernsehbilder flimmern, tun sie aber nicht, bis die Röhre schließlich stumm im Schwarz versinkt.

Bild: © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

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  • Dauer: 2 Min.
  • Regie: Franziska Megert