DokfestGeneration: Sonntagskind – Die Schriftstellerin Helga Schubert


(Gloria)

Sonntagskind – Die Schriftstellerin Helga Schubert

Helga Schubert wuchs vaterlos im Nachkriegsostberlin mit ihrer unnahbaren Mutter auf, die als Bibliothekarin die Tochter mit der Welt der Bücher und über Westradio mit anderen Sichtweisen als den vorgeschriebenen vertraut machte. Schon in jungen Jahren wollte sie Schriftstellerin werden. Sie studierte Psychologie, weil sie sich für die Seele der Menschen interessierte, und schrieb zunächst Gedichte. Die Lyrikerin Sarah Kirsch wurde ihre Mentorin. Eine Vita activa begann. Der Film zeigt eine Frau, die zwischen zwei Berufen, zwischen Tag- und Nachtarbeit zeitweise zerrissen wurde. Als alleinerziehende Mutter, klinische Psychologin, heute 83-Jährige, die ihren dementen Mann pflegt, und als Schriftstellerin, die den DDR-Alltag erzählend festhielt, die mit 40 erstmals zum Ingeborg-Bachmann-Preis eingeladen wurde, als Oppositionelle aber nicht fahren durfte, und die schließlich 80-jährig den Preis gewann. Mit „Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten“, dem die filmische Biografie von Jörg Herrmann folgt. Im Gespräch gesteht sie, dass sie gerne Geschichten wie Tschechow schreiben möchte, „in denen die Heldin erkennen kann, dass der Mensch arglistig ist, der Leser aber weiter daran zweifelt.“ (Livia Theuer)… >>>

  • Dauer: 100 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Jörg Herrmann