#6 Arbeit und Gedicht


(BALi, KulturBahnhof Kassel)

Die iranische Stadt Shiraz ist neben ihrer Schönheit auch dafür bekannt, dass ihre Bewohner*innen den Alltag gemütlich angehen, „viel schlafen, ja eigentlich faul sind“. Ist es ein Zufall, dass gerade die zwei weltberühmten persischen Dichter Hafis und Saadi aus Shiraz stammen? Hat Arbeit immer mit Betätigung zu tun oder kann ein Mensch auch produktiv sein, wenn er schläft, träumt, ein Gedicht rezitiert oder beim Rave tanzt? Die sechs Filme im Programm bringen aus historischer, linguistischer und virtueller Perspektive den Sinn und Unsinn von Arbeit, Arbeitswelt und Produktivität durcheinander. (Azin Feizabadi)

From Fish to Moon

Ein kleiner Supermarkt irgendwo in der amerikanischen Provinz. Die Mitarbeiter*innen kommen früh rein, trinken Kaffee und füllen die Regale auf. Sie plaudern über die Klimaanlage, würden gerne in Ruhe Gedichte lesen und haben manchmal sogar Glück am Spielautomaten.… >>>

  • Dauer: 13 Min.
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: Kevin Contento

    mein eigenes Bild

    MEIN EIGENES BILD ist ein Versuch, mich in anderen organischen Formen als meinem Körper zu finden, nämlich in analogen Amateurfilmen über Tiere und Pflanzen. In einer Traumwelt wird meine Identität aus dem gesprochenen Text, der als Sprachnachricht aufgenommen wurde, und den Bildern von Lebewesen im Film konstruiert. In diesem Film bin ich alles andere als ich selbst.… >>>

    • Dauer: 5 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
    • Regie: Sara Piñeros

    Close your eyes and imagine: ARBEIT – ein Brainstorm mit Harun Farocki

    Die Videoarbeit CLOSE YOUR EYES AND IMAGINE: ARBEIT – EIN BRAINSTORM MIT HARUN FAROCKI entstand in einem Filmworkshop mit jungen Menschen in einem Geflüchteten-Wohnheim in Berlin-Marienfelde, der von der der Gruppe rampe:aktion initiiert wurde.
    Harun Farockis „Arbeiter verlassen die Fabrik“ wurde zum Ausgangspunkt einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Arbeit. Hier tritt das filmische Essay von Harun Farocki in einen poetischen Dialog mit anderen Stimmen auf der Suche nach Sinn und Unsinn in der Arbeitswelt. Im Spiel mit Bildern, Worten und Schrift entwickelt sich ein Remix mit Aufnahmen aus dem Marienfelder Kiez.

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    • Dauer: 9 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: rampe:aktion

    Den outnyttjade potentialen (Das ungenutzte Potenzial)

    Im Zeitalter der Zielerfüllung, der Direktiven, des Feedbacks und der Kontrolle kann der*die Absender*in ein wenig abstrakt erscheinen.
    In DAS UNGENUTZTE POTENTIAL ist die Absenderin eine Puppe. Wie ein Orakel flüstert die Puppe die Informationen dem Boten zu, dem Vermittler, der sie an uns Mitarbeiter*innen weitergibt.

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    • Dauer: 5 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Mattias Åkeson

    New Centuries Are Rare

    Hinweis: Der Film arbeitet mit Lichteffekten, auf die Fotosensitive negativ reagieren können.
    NEW CENTURIES ARE RARE spannt einen zeitlichen Bogen von den Bergarbeiter*innenstreiks um 1900 bis zur Gründung des elektronischen Musikfestivals in Norberg hundert Jahre später, als die Rave-Szene in die alten Industriegebäude zog. Das dänisch-schwedische Künstler*innenkollektiv coyote hat eine Arbeit geschaffen, die von den Dämpfen des Bergbaus und der Nebelmaschinen umhüllt ist – mit Aufnahmen der politischen Kämpfe der Bergarbeiter*innen und Ausschnitten aus den frühen Rave-Partys, die in den 1990er Jahren den Grundstein für die alternative Clubkultur legten. Ort nicht nur hedonistischen Eskapismus, sondern auch für politische Aktivitäten in Theorie und Praxis. Psychologische, chemische und technologische Rhythmen schwingen in der archaischen Topografie des Ortes über hundert Jahre hinweg mit.

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    • Dauer: 12 Min.
    • Regie: coyote

    Hardly Working

    HARDLY WORKING bringt Statist*innen des Computerspiels „Red Dead Redemption 2” ans Licht: NPCs (non-player characters). Die nicht-spielbaren Figuren erzeugen ein Gefühl der Normalität in der digitalen Welt. Mit ethnografischer Präzision beobachtet der Film eine Wäscherin, einen Stallknecht, eine Straßenkehrerin und einen Handwerker in ihrer täglichen Routine. Ihre Tätigkeitschleifen werden nur durch Bugs durchbrochen. Das Voice-Over analysiert die Arbeit dieser Sisyphus-Maschinen in Bezug auf Sinnhaftigkeit und Widerständigkeit im Zeitalter des Kapitalismus.… >>>

    • Dauer: 20 Min.
    • Regie: Total Refusal