Ob Björk, GusGus oder Sigur Rós – gemessen an der Größe und Einwohner*innenzahl Islands erweist sich die Insel als nahezu unerschöpfliches Reservoir an Talenten, die die Popmusik immer wieder geprägt und neu erfunden haben. Bei den Musikerinnen der Electropunk-Combo „The Post Performance Blues Band“ will der große Durchbruch einfach nicht gelingen, noch immer spielen sie vor einem verschwindend kleinen Publikum und werden zumeist nur in Bier bezahlt. Und so geben sich Álfrún, Hrefna und Saga, alle um die vierzig, noch genau ein Jahr Zeit, um es doch noch zu schaffen oder den großen Traum endgültig aufzugeben. Doch der Weg nach oben ist allen Mühen zum Trotz voller Hindernisse und auf jeden kleinen Sieg folgt eine umso größere Niederlage. Die Regisseurin Álfrún Örnólfsdóttir gehört selbst der „The Post Performance Blues Band“ an und so schafft sie es, ganz nah an die Musikerinnen heranzurücken. Zugleich aber bleibt der Film auch in liebevoll-selbstironischer Distanz und besticht durch sein Gespür für all die Absurditäten, Missgeschicke und Fehlentscheidungen, die der Band im Laufe ihrer Reise widerfahren. Eine dokumentarische Komödie des Scheiterns, mit viel Witz und Charme erzählt von der Gruppe selbst. (Joachim Kurz)