Anqa

| Anqa
(Filmladen)

In diesen Räumen vergeht Zeit in einem anderen Tempo. Während die Stadt kaum erkennbar im dichten Nebel liegt, geht eine Frau in dunklen Räumen umher, die an ein Gefängnis erinnern. Dann Wohnungen: Details von Textilien – Teppiche, Gardinen, Decken in warmen Farben. Hände hantieren am Herd. Die Außenwelt findet in Spiegelungen ihren Weg hinein. Zeit manifestiert sich in Licht und Schatten.
Bruchstückhaft lassen uns drei Frauen an ihrem Leben teilhaben, offenbaren traumatische Erinnerungen. Die Details, die die herausragende Kamera einfängt, sind behutsam – kleine Ausschnitte der uns offenbarten Welten, die durch große Nähe Unschärfe zulassen. Die Frauen eint die Isolation und die schmerzhaften Erinnerungen an erlebte Gewalt, die in der patriarchalen Welt ihrer Umgebung (Jordanien) zum Alltag gehören. Alle sind „Anqa“ – der rätselhafte weibliche Vogel aus der arabischen Mythologie, der mit Unglück verbunden wurde und komplett einsam lebt. Für alle bietet der Rückzug in die Einsamkeit gleichzeitig einen Schutzraum. Gedanken über Leben und Tod, Licht und Dunkelheit durchbrechen die Stille der Räume. Das Einfordern einer Anerkennung der reinen Existenz nach dem Überleben ist die erste Aufgabe. (Sita Scherer)

  • Dauer: 91 Min.
  • Länder: Österreich, Spanien
  • Sprache: Arabisch
  • Untertitel: Englisch
  • Produktionsjahr: 2023

  • Regie: Helin Çelik
  • Kamera: Raquel Fernández Núñez
  • Schnitt: Sara Fattahi
  • Ton: Maitane Carballo Alonso
  • Musik: Nadim Husni, Victor Jann Nasri Bahdousheh
  • Produzent*innen: Rebeca Sánchez López, Helin Çelik
  • Website: https://www.sixpackfilm.com/en/catalogue/2848/
  • Nominierung: Goldener Schlüssel