Vera Gemma, Tochter des berühmten Italowestern-Helden und Männlichkeitsidols Giuliano Gemma: Eine alternde Schauspielerin in der tragikomischen Abwärtsspirale ihres glamourösen Lebens in der römischen High Society. Nichts wünscht sich Vera mehr, als in ihrem wahren Ich gesehen zu werden und nichts scheint unmöglicher, wenn man in ihr von Schönheitsoperationen gezeichnetes Antlitz schaut. Mit unvorhersehbaren und humorvollen Wendungen kommen wir der Person näher. Die Laiendarsteller*innen, die sich in den Nebenrollen selbst spielen, lassen dabei eine besondere und hybride Form von Authentizität entstehen.„VERA ist ein 100-prozentiger Spielfilm mit starkem dokumentarischem Aspekt,“ sagte Tizza Covi anlässlich der Premiere in Venedig. Viele Fragen stellen sich und knüpfen ein Netz in die Geschichte: Was ist eigentlich Wahrheit? Wird Vera wirklich nie als sie selbst gesehen, sondern nur als die Tochter ihres Vaters – wie Goethes Sohn, dessen Grabstein in Rom den Namen August verschweigt? Oder liegt der Konflikt ganz woanders? Der Film, der in den armen Vorstädten von Rom spielt, erinnert an Filme von Pasolini und ist zugleich ein moderner Western mit einer weiblichen Hauptfigur. (Christina Zimmermann)