Immaculate Memories: The Uncluttered Worlds of Christopher Pratt


(Filmladen Kassel)

Immaculate Memories: The Uncluttered Worlds of Christopher Pratt

Der Maler Christopher Pratt ist einer der namhaftesten, zeitgenössischen Künstler Kanadas. Er ist bekannt für seine sachlichen, realistisch wirkenden Landschafts-, Gebäude-, Straßen- und Meeransichten. Vornehmlich in Grau-, Blau-, Grün- und Weißtönen gehalten, strahlen seine Bilder eine fast meditative Klarheit aus. In Immaculate Memories: The Uncluttered Worlds of Christopher Pratt begleitet der Filmemacher Kenneth J. Harvey den Maler auf eine 7-tägige Reise durch die endlose, kaum besiedelte Weite Neufundlands. Gemeinsam besuchen sie Orte und Gebäude, die Inspiration für die Arbeiten Pratts waren. Vor Ort wird in der Parallelmontage des Films ersichtlich, dass die auf den ersten Blick fotorealistisch wirkenden Bilder von der Realität der Orte kaum merklich abweichen, und so entsteht im Moment des Sehens ein interessanter Dialog zwischen beiden „Realitäten“. Über seine Arbeiten sagt Christopher Pratt: „These things are always a combination of truth and fiction. It's the fiction, that makes the things work.“ Auf der Fahrt über die einsamen Landstraßen, schafft es der Filmemacher sich dem Künstler filmisch und menschlich anzunähern. Pratt gibt bereitwillig Auskunft über seine Biografie und die Motivation für seine Arbeiten. Für ihn entstehen sie als Kombination aus einem faktisch vorhandenen Ort, kombiniert mit Erinnerungen an Menschen, Orte und Erlebnisse, gefiltert durch sein Bedürfnis nach Ordnung, Klarheit und Stille. Durch die Form des Roadmovies ist dem Dokumentarfilmregisseur Kenneth J. Harvey hier ein sehr ungewöhnliches Künstlerportrait gelungen. Denn der Film ist nicht nur das Portrait eines Malers und seiner Arbeit, sondern auch das einer Beziehung zwischen einem Regisseur und seinem Protagonisten. Und Harvey schafft es zusätzlich, Pratts speziellen Blick auf Neufundland unmittelbar erfahrbar zu machen. Fast, als sei der Film gleichzeitig eine besondere Schule des Sehens – des Sehens nach Christopher Pratt.… >>>

  • Dauer: 75 Min.
  • Regie: Kenneth J. Harvey