Familienwurzeln


(BALi Kinos)

In diesem Programm begleiten wir die Protagonist/innen dabei, wie sie den Begriff der „Heimat“ definieren. Wir tauchen tief ein in Familiengeschichten, aber auch in die individuellen Sichtweisen der Beteiligten. Dabei wird auch die wechselseitige Beeinflussung zwischen Individuum und Gesellschaft, Gemeinschaft und Individuum in sehr persönlichen Sequenzen aufgezeigt.

Was ist Heimat?

Ein Gefühl, ein Teil unserer Identität, oder vielmehr ein unteilbares Stück unseres Selbst?

Die Filme zeigen, wie wichtig es ist, keine Angst vor einem Rückblick, einem Besuch in der Vergangenheit oder gar einem mutmaßlich abgeschlossenen Kapitel zu haben, um einen tieferen Einblick zu erlangen.

Denn manchmal tauchen Schätze erst in den Abgründen auf und vermisste Puzzlestücke fügen sich zu einem sinnvollen Bild zusammen…

Die Stimmen meiner anderen Heimat

In einer mehrwöchigen Reise durch Kolumbien, der zweiten Heimat der Filmemacherin, setzt sie sich mit Verwandten und Familienfreund/innen in verschiedenen Gesprächen auseinander. An öffentlichen Orten wird heimlich gefilmt und trotzdem teilen die Protagonist/innen selbstbewusst und reflektiert ihren Standpunkt. Es entsteht eine malerische Erzählung über Wünsche, Träume und Realität einer Gesellschaft, die wie jede andere, Vor- und Nachteile hat. Welche Rollen müssen Frauen im modernen Kolumbien annehmen und was hat sich trotz der politischen Reformen verändert? Die Stimmen meiner anderen Heimat zeigt, wie prägend die Gesellschaft für ein Individuum ist; so kontrovers sie auch sein mag.… >>>

  • Dauer: 22 Min.
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Christiane Muñoz

    See der Freude

    Weißrussland 1991. Mit dem Tod ihrer Mutter ändert sich das Leben der 9-jährigen Jasja schlagartig. Schnell übernimmt das Mädchen die Rolle der Mutter und kümmert sich um den Haushalt und den kleinen Bruder. Später wird sie von ihrem Vater in ein Waisenhaus gebracht. Das Waisenhaus fühlt sich trotz der heimlichen Atmosphäre nicht wie ein Zuhause an und so entscheidet sie sich eines Tages, von dort wegzulaufen und in ihr Dorf zurückzukehren. Doch ihr Zuhause hat sich verändert. Der Übergang zur Eigenständigkeit erfordert manchmal, dass die alte Heimat aufgegeben wird.… >>>

    • Dauer: 30 Min.
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Aliaksei Paluyan

    Auftauchen

    Als 15jähriger floh Hans Bär mit seiner jüdischen Familie nach Argentinien. Achtzig Jahre später kehrt er in sein deutsches Heimatdorf zurück und löst damit einen Medienrummel aus. Einzige Person von damals, die noch lebt, und Dorfältester, ist sein alter Schulfreund, der Großvater der Filmemacherin. Anhand von Bildern und Gesprächen in Argentinien und Deutschland wird die Geschichte Hans Bärs fragmentarisch aufgegriffen. Es werden unterschiedliche Sichtweisen der individuellen und kollektiven Geschichtsschreibung auf ihre Inhalte und Leerstellen hin untersucht.… >>>

    • Dauer: 44 Min.
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Annika Nesheim