Berlin Bouncer


(Gloria Kino)

Berlin Bouncer

Wonach entscheiden Türsteher/innen (Englisch: Bouncer), ob sie Menschen die Clubtür öffnen oder doch abweisen? David Dietls BERLIN BOUNCER bietet Einblicke in die Arbeit und das Leben der legendärsten Türsteher Berlins: Sven Marquardt, Smiley Baldwin, Frank Künster. Dabei wird am Beispiel der Clubszene auch Berliner Kulturgeschichte erzählt. Von der geteilten Stadt über die Aufbruchstimmung und Neuorientierung der 90er bis zur Gegenwart, die am Beispiel von Künsters Biografie auch die Gentrifizierungsproblematik spiegelt. Künster kam in den späten 80ern aus Westdeutschland nach Berlin, wo Baldwin als amerikanischer G.I. noch die Grenzen nach Ostberlin bewachte und Marquardt, jenseits der Mauer, als junger Punk und Fotograf, von der Wende überrascht wurde. Es dauerte nicht lange und die Protagonisten verfingen sich im Berliner Nachtleben. Mit den entsprechenden Institutionen der Partymetropole sind sie eng verbandelt: Beispielsweise dem Delicious Doughnuts, dem Berghain oder der King Size Bar. Regisseur Dietl hat seine Protagonisten über mehrere Jahre begleitet und interviewt, deren Biografien kaum unterschiedlicher sein könnten: Während Künster seine eigene Bar schließen musste, leitet Baldwin mittlerweile einen Security-Service und Marquardt stellt weltweit seine Fotografien aus. BERLIN BOUNCER ist aber auch ein Film über das Erwachsenwerden mit 50: „Wenn ik mal das Zeitliche segne, dann komm ik bestimmt in so ne Hieronimus Bosch Zwischenhölle, wo ik immer irgendwo klopfe, und dann so: Ne, Du nicht“ (Sven Marquardt).… >>>

  • Dauer: 86 Min.
  • Regie: David Dietl