DokfestGeneration:
Der nackte König — 18 Fragmente über Revolution


(Gloria Kino)

Der nackte König — 18 Fragmente über Revolution

Was treibt Menschen dazu an, auf die Straße zu gehen und eine Revolution anzufachen? Wie überwinden sie ihre Angst? 1979 Revolution im Iran, der Sturz des Schahs, des Königs der Könige. 1980 Massenstreiks und Gründung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarność in Polen mit mehr als 10 Millionen Mitgliedern. Was geschah in den Köpfen der jungen Frauen und Männer, die sich für eine radikale Veränderung im eigenen Land einsetzten? Was ging in ihnen vor, als ihr Aufstand niedergeschlagen und das Kriegsrecht verhängt wurde, oder – wie im Iran – ein autoritäres Machtsystem unter dem Namen Islamische Republik errichtet wurde? Regisseur Andreas Hoessli, damals junger Forschungsstipendiat in Polen, bekam die Solidarność-Demonstrationen hautnah mit. Durch seine Freundschaft mit dem polnischen Schriftsteller und Journalisten Ryszard Kapuściński – zu der Zeit im Iran – erfuhr er aus erster Hand von den dortigen Aufständen. An manchen Tagen waren Millionen von Menschen auf den Straßen, um das korrupte Schah-System hinwegzufegen. 40 Jahre später begibt sich Hoessli auf Spurensuche und trifft sowohl in Polen als auch im Iran ehemalige Protagonisten/innen und Nachgeborene. So z.B. erstaunlich auskunftsfreudige Mitarbeitende des polnischen Geheimdienstes oder die Sprecherin der Studierendengruppe, die damals die US-amerikanische Botschaft in Teheran besetzte und die Mitarbeiter/innen 400 Tage in Geiselhaft nahm. Heute ist sie eine der iranischen Vizepräsidentinnen. DER NACKTE KÖNIG lässt die Zuschauer/innen mit atemberaubendem Archivmaterial die Aufbruchsstimmung von damals nacherleben und eröffnet gleichzeitig – oszillierend zwischen gestern und heute – einen kritisch-philosophischen Diskurs über den Ausnahmezustand Revolution. Bruno Ganz führt als Erzähler durch diese spannende Parallelgeschichte.… >>>

  • Dauer: 108 Min.
  • Regie: Andreas Hoessli