DokfestGeneration:
Monowi Nebraska


(Gloria Kino)

Monowi Nebraska

Irgendwo im Norden von Nebraska, im Mittleren Westen der USA mit seinen dünn besiedelten weiten Landschaften, zwischen Prärien und grasenden Rindern liegt Monowi, ein Ort wie aus der Zeit gefallen. Auf den ersten Blick eine Geisterstadt, mit baufälligen Häusern, wilden Gärten und von der Natur zurückeroberten Ruinen, in denen Vögel, Karnickel und Waschbären ein neues Zuhause gefunden haben. Um 1900 noch ein lebendiger Ort, ging es seit Mitte der 40er Jahre mit der Stadt bergab, als Männer nicht aus dem Krieg zurückkehrten, große Firmen die kleinen Betriebe aufkauften und es sich in größeren Städten besser leben ließ. Auf dem Ortsschild von Monowi steht mittlerweile nur noch eine 1. Das weist auf die einzige Einwohnerin hin: Elsie Eiler. Mit über 80 Jahren immer noch rüstig, betreibt sie nach dem Tod ihres Mannes allein die Monowi-Tavern. Als Bürgermeisterin und Sheriff des Ortes zugleich stellt sie sich die Schankerlaubnis selbst aus. In ihrer Kneipe trifft sich die ländliche Bevölkerung. Es ist ein Mikrokosmos, ein beliebter Treffpunkt in dieser weitläufigen Gegend. Elsie Eiler ist hier aufgewachsen, manche Gäste kennt sie von Jugend an und wird von ihnen ‚Großmutter’ genant. In ihrer Monowi-Tavern, eine Art öffentliches Wohnzimmer der Farmer und Handwerker, serviert sie humorvoll „the coldest beer in town“ und „the best hamburgers“, obwohl sie eigentlich gar nicht gerne kocht. In ruhigen, meditativen Kamerafahrten fängt Regisseurin Lilo Mangelsdorff (Damen und Herren ab 65) die Stimmung des Ortes im Sommer 2016 ein. MONOWI, NEBRASKA ist eine sinnliche Erkundung, eine filmisch-topographische Annäherung an Vergängliches, an Landflucht und Heimatgefühl und eine Hommage an seine Protagonistin Elsie Eiler, die in diesem Ort ein arbeitsreiches aber glückliches Leben im Kreise ihrer Gäste lebt.… >>>

  • Dauer: 80 Min.
  • Regie: Lilo Mangelsdorff