Der kubanische Harry Potter trifft auf Zombies im Kongo, ein Harvard-Absolvent versucht sich wieder in seine chinesische Heimat einzuleben, während für Jugendliche in Haft Minuten zu Stunden werden und ein kurdischer Asylbewerber in Japan mit Sorge auf seinen 19. Geburtstag und die Abschiebung wartet.
„Ich zeig dir gleich den echten Harry Potter, auf kubanische Art!“ Keyler, Michael und Yanjaira sind beste Freund/innen und verwandeln den verschlafenen kubanischen Ort San Antonio de los Baños in die Zauberwelt von Harry Potter.… >>>
Als Reise zwischen Hoffnung und Dystopie in einem hypnotisierenden Kinshasa führt uns ZOMBIES vom Friseursalon in eine futuristische Clubszene, von einer Parade im Stadtraum zu einem glorifizierten Despoten. Der kongolesisch-belgische Musiker Baloji hinterfragt mit der chaotischen Mise-en-Scène des von ihm selbst realisierten Videos das fast körperliche Verhältnis, in dem wir mit unseren Smartphones verbunden sind – wie Auswüchse unserer Hände verleihen sie uns die zweifelhafte Fähigkeit, digital allgegenwärtig zu sein ...… >>>
Nach drei Jahren in den USA kehrt der Filmemacher und Harvard-Absolvent in seine Heimatstadt Chengdu in China zurück. Durch seinen Auslandsaufenthalt fallen ihm nun Dinge auf, die für achtzehn Jahre unbeachteter Teil seines Alltags waren. Hing der Smog immer schon so dick über der Stadt? Was hat sich verändert seit er weg war, was ist gleich geblieben? Wie beiläufig nimmt uns die Kamera mit in die Wohnung seiner Eltern, sein ehemaliges Kinderzimmer, seine alte Schule. Manchmal beobachtet er nur, dann wieder erzählt er mit ruhiger Stimme von Vorfällen in seiner Schulzeit, Jugend und Kindheit. Aber auch von seiner frühen Liebe zum Kino, die ihm das Reisen ermöglichte, als er seine Stadt noch nicht verlassen konnte. Nachdenklich und skizzenhaft wirft der kurze Film einen flüchtigen Blick zurück in einen Lebensabschnitt.… >>>
Essen, warten, Telefon- und Schlafenszeit, Haare schneiden und putzen. Ein immergleicher Tagesablauf lässt in einer Jugendvollzugsanstalt die Zeit gerinnen. Körper werden zu Vehikeln, die träge von Werkstätten in Einzelzellen, über Flure in die Außenbereiche, vom Sessel aufs Sofa bewegt werden. Nichts macht mehr einen Unterschied. Atmen, gehen, sitzen, wieder liegen. Existenz im Dämmerzustand. Der Film blickt in diesen heterotopischen Kosmos und beschreibt eine fortschreitende Auflösung. Er erzählt von zurückgelassenen Körpern und einer unbestimmten Sehnsucht. Nach einem Anderen. Nach einem Draußen, von dem seine Träumer vielleicht selbst nicht mehr wissen, ob es das so je gegeben hat.… >>>
Der Film TOKYO KURDS führt uns nach Japan, zu Ozan. Er ist 18 Jahre alt und lebt in einer Region nahe Tokyo. Ozan ist türkischer Kurde. Seine Familie floh mit ihm als Kind, um Vorurteilen und Verfolgung in der Türkei zu entkommen. Japan gewährt jedoch den wenigsten Geflüchteten einen anerkannten Aufenthaltsstatus. So muss Ozan bisher illegal arbeiten und lebt seit seiner Ankunft mit seiner Familie illegal in Japan. Wir begegnen ihm, als er im Sommer 2018 einen neuen Job beginnt, in der Hoffnung, dass sich sein heimlicher Traum erfüllt, obwohl sein Fremdsein in der japanischen Gesellschaft täglich eine Herausforderung für ihn ist.… >>>