Selbstbestimmungsrecht


(BALi Kinos)

Frei nach „Vita activa“ oder „Vom tätigen Menschen“ (Hannah Arendt): Der Mensch muss schaffen, erschaffen. Was aber ist, wenn ihm all dies durch ein etabliertes System vorweggenommen wird? Es ist alles schon für dich geschaffen und erdacht worden.

Der regressive Mensch möchte trotzdem er selbst sein und nicht unerkannt entschwinden.

SHEELA

„Sheela-na-Gig“ ist eine Bezeichnung für mittelalterliche Steinfiguren, die auf unverfrorene Weise ihre Vulva präsentieren. Sie sind sowohl ein Sinnbild für die Macht der „Weiblichkeit“, als auch für die Misogynie, mit der ihr bis heute begegnet wird. Darauf aufbauend erzählt der Kurzfilm SHEELA in verschiedenen Episoden und auf assoziative Weise vom Konzept der „Weiblichkeit“ und ihren Zuschreibungen.… >>>

  • Dauer: 10 Min.
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Alma W.Bär

    Stillmaschine

    Stillen ist Liebe. Stillen ist Glück und Hingabe. Diese Form der Hingabe kann manchmal auch die Grenzen zwischen der eigenen Identität und der des Säuglings verwässern lassen. Man fühlt sich irgendwie als eins und irgendwie auch als völlig vereinnahmt – als wäre man nur noch Brust, wie ein Getränkeautomat: Baby...Baby...Baby...Baby...Baby...… >>>

    • Dauer: 3 Min.
    • Regie: Kollektiv UM

    Slavoj Žižek und die Brustpumpe

    Der Antifeminismus hat viele Bereiche des medialen Diskurses erreicht. So schreibt Slavoj Žižek in der NZZ vom 14.03.2019: „Feministinnen wollen den weiblichen Körper von den Stigmen des Patriarchats befreien: Auch die Vulva soll zurückerobert werden. Die Methoden für diesen Befreiungskampf sind auf mehreren Ebenen unsexy.“ Der Film setzt sich mit ent-romantisierten Bildern von weiblicher Arbeit und Sexualität auseinander und richtet den Fokus auf deren Funktion; bevor Weiblichkeit fetischisiert wurde.… >>>

    • Dauer: 4 Min.
    • Regie: Franziska Wank

    Siri Says

    „Siris Bauchspiegelung zeigt mir, wer ich bin. Vertont von der Besitzerin des Smartphones verbindet das verformte Filmmaterial des Manifests diejenigen, die sich ansonsten vielleicht niemals getroffen hätten.“… >>>

    • Dauer: 3 Min.
    • Regie: Hannah Lansburgh

    The Leviathan

    Mit einem leichten Akzent, aber in ansonstem „normalen“ Deutsch, wird vom Beginn des Internets erzählt. Die Geschichte verschiebt sich in den „Staat“ der mit dieser Haltung nicht zufrieden ist. Wir sehen eine/n Schauspieler/in stellvertretend für mehrere Personen, die sich für ihr Verhalten entschuldigen. Sie reflektieren auch über den Vorgang des Lesens und der Entschuldigung selbst und die Ausstrahlung dessen im Fernsehen.… >>>

    • Dauer: 7 Min.
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Yuyen Lin-Woywod

    SuperWonderWoman

    Das Musikvideo zum Song „Wasteland“ der Band „Carry Meets Chaos“ nimmt Bezug auf Superheldinnen der Popkultur im Zeitalter der Digitalisierung. „Take care of the body“ wird zum Mantra, welches Jugend und Fitness promotet. Als Antiheldin kämpft SuperWonderWoman gegen ein digital verbreitetes Schönheitsideal und zelebriert die Unperfektheit ihrer körperlichen Existenz.… >>>

    • Dauer: 2 Min.
    • Regie: Kerstin Rupprecht

    Purple Hay Bale

    Der Film handelt von zwei Personen, die Sex vor der Kamera haben wollen. Beide beschreiben die Situation aus ihren individuellen Standpunkten heraus und wie sie versuchen, sexuellen Konsens zu verhandeln. Doch der Konsens schlägt fehl, da die Verhandlung nur verbal geführt wird. Die Situation und ihre Beziehung ist beeinflusst von Fragen nach Macht und Handlungsfähigkeit, was in der Situation gesagt und nicht gesagt wird und der Angst, den/die andere/n zu verletzen. Es ist ein Film über persönliche Grenzen, Freundschaft und Verletzlichkeit, über die Rollen, die wir beim Sex einnehmen. Er setzt einen Fokus darauf, wie sich Geschlechtermerkmale und Rollen vermischen und umkehren können.… >>>

    • Dauer: 11 Min.
    • Regie: Tina Jung,Henrik Seidel

    Sturm

    Die Konfrontation von Wind und Wasser, unsichtbar in ihren Strömungen und Verwirbelungen, werden hier sichtbar gemacht. Einzelne Pigmenttropfen tauchen separiert voneinander in klares Wasser, bilden flüchtige Skulpturen, vereinen sich und bringen ihre farbenfrohe Diversität zum Vorschein.… >>>

    • Dauer: 2 Min.
    • Regie: Inga Lachmann

    Sonntagmorgen

    Der Film SONNTAGMORGEN fängt dort an, wo das Patriarchat Pause gemacht hat. Am 7. Tag sollst du ruhen. Nicht wenn du Twitter öffnest und beim morgendlichen Kaffee immer und immer wieder über Misogynie, Diskriminierung, Gewalt, Femizide, Beschimpfungen und Unrecht lesen musst. Er ist überall, und der tägliche Kampf gegen strukturellen Machtmissbrauch ist kräftezehrend. Polizisten stalken Teenagerinnen, vergewaltigen Schutzbefohlene, Kleriker missbrauchen über Jahrzehnte hinweg minderjährige Jugendliche sexuell und Beleidigungen wie „Drecksfotze“ gelten immer noch als polemisches Stilmittel im politisch-medialen Diskurs.… >>>

    • Dauer: 15 Min.
  • Nominierung: Goldener Herkules
    • Regie: Franziska Wank