Kein schöner Land


(BALi Kinos)

Ein Wandertag im Kinosaal, der über Almen durch Höhlen und schließlich auch auf verschwindende Inseln führt. Die Filme bauen Naturidylle auf, verschieben und brechen sie. Die Landschaften werden dabei zu den Protagonistinnen der Filme. Im Kinoraum stellen sich Erfahrungen des Ausgesetzt-Seins von Zuschauer/innen und Orten her. Wie nah darf die Natur herankommen? Wie viel Abstand halten wir zu ihr? Wann wird sie bedrohlich, wann wird sie bedroht?

Nordic Panoramas, Landscape No 2

Ein scheinbar endloses Waldgebiet – über dem Horizont ein bisschen Himmel – nimmt die Leinwand ein. Es ist eine Landschaftsaufnahme mit viel Bewegung. In der Tiefe sehen wir mehrere Schichten von Bäumen; im Wind bewegen sich die Baumwipfel. Die Bewegung wird langsam sonderbar, wenn sich Verschiebungen ereignen. My Lindh arbeitet in der Landscape-Reihe mit Landschaften, die sie mittels Bewegung zu Protagonistinnen ihrer Filme macht; sie bekommen ein mediales Eigenleben. Auch das Verhältnis der Naturaufnahme zu den Zuschauer/innen gerät dabei ins Wanken.… >>>

  • Dauer: 4 Min.
  • Regie: My Lindh

The Tough

Die Erkundungstour beginnt draußen in einer Winterlandschaft. Vor verschneiten Bäumen erklimmt ein Wanderer einen Berg. Die Weite der Landschaft wird jedoch schnell abgelöst durch eine Sicht extremer Enge. Marcin Polars Film ist eine Kinoreise in eine tief verborgene Landschaft im Inneren eines Berges. Ein verzweigtes Höhlensystem öffnet sich im Laufe der Zeit. An den Körper der Person gebunden, die sich durch diese Landschaft windet, wird der Kinoraum zum Erfahrungsraum von Enge und Ausgesetztheit. Nur ein kleiner Lichtkegel begleitet den Weg durch den Berg, darum herum Dunkelheit und Begrenzungen.… >>>

  • Dauer: 14 Min.
  • Regie: Marcin Polar

Riafn

Wie klingen eine Landschaft und die Bewohner/innen in ihr? Ein großes Weidegebiet in den Alpen ist Arbeitsort verschiedener Hirt/innen und Bäuer/innen. Über weite Strecken hallen ihre Rufe zwischen einander und an den Felsen wider. Die Kommunikation wird zu Gesang, zur Frage danach, wer hier wen adressiert und wer in welcher Form antwortet. Hannes Lang portraitiert die Menschen, die vereinzelt in den Bergen leben und arbeiten, vor großen Panoramen. Über die Weiden und Hänge bewegen sich aber nicht nur die Rufe der Menschen, sondern auch große Tierherden, die selbst eine eigene Klangwelt erzeugen.… >>>

  • Dauer: 29 Min.
  • Regie: Hannes Lang

Throat Singing in Kangirsuk

Eine Form der Musik, aus der Kehle hervorgebracht oder auch ein Spiel zwischen zwei Frauen, die sich anschauen; Eine Tradition der Inuit. Ihr Gesang verbindet hier eine ganze Gegend, eisige Schneeverwehungen vor hellem Himmel sind der Ausgangspunkt, in dem die beiden Sängerinnen sich gegenüberstehen. Hier beginnt die Reise über Jahreszeiten, Momentaufnahmen und Orte hinweg. Die beiden Filmemacherinnen inszenieren das Throat Singing als Ausdruck der Verbundenheit zu dem Ort, an dem sie aufgewachsen sind.… >>>

  • Dauer: 3 Min.
  • Regie: Eva Kaukai,Manon Chamberland

That Which Is to Come Is Just a Promise

Eine lange Kamerafahrt über die Insel Funafuti im Tuvalu Archipel verbindet rhythmisch verschiedene Zeiten und Zustände der Insel miteinander. In wunderschöner Komposition wird hier auf widersprüchliche Weise eine Katastrophe angekündigt: der drohende Verlust des Landes. Das Portrait der Insel fängt beide Zustände ein, das Land und das Wasser, das es verschlingt. Aufeinander folgend, gelingt es dem Film doch durch seinen Rhythmus die Gleichzeitigkeit der Situationen herzustellen.… >>>

  • Dauer: 22 Min.
  • Regie: Flatform