Master of Disaster


(Filmladen Kassel)

Master of Disaster

Ein Kontrollraum mit Kunstlicht, in dem alle gebannt auf Monitore schauen. Alarme ertönen, kurze Befehle und Daten werden hastig ausgetauscht. Was ein Unglück (noch ungeahnten Ausmaßes) erahnen lässt, ist zum Glück nur die Erprobung des Ernstfalls. In MASTER OF DISASTER gehen Jörg Haaßengier und Jürgen Brügger der Frage nach, wie diverse Institutionen, Krisenzentren, Forschungseinrichtungen und Versicherungen mögliche Katastrophen durchspielen, um deren Wahrscheinlichkeit zu ermessen und/oder Wege zu finden, um sie potentiell verhindern zu können. Naturkatastrophen, Unfälle, Terrorgefahren – heute lässt sich so ziemlich jedes Katastrophenszenario simulieren. Wir sehen Feuerwehreinsätze, rauchende Zuginnenräume und ein mit Statist/innen durchgespielter Bombenanschlag in einem Wohngebiet. Und das, was auf den ersten Blick wie ein gemütlicher Spaziergang durch idyllische Natur wirkt, erweist sich als Umgebungserkundung zweier Wissenschaftler. Die beiden gehen Bahnstrecken und Wohngebiete ab, schauen sich Firmengelände an, die Zielscheibe für Anschläge werden könnten, und dokumentieren alles minutiös. Der „Worst Case“ ist ihnen dabei immer präsent – bis in den privaten Bereich, wenn selbst im Lokal immer zuerst nach dem Fluchtweg geschaut wird. Dabei stehen jedoch nicht nur Infrastruktur und Gebäude auf dem Prüfstand. Der Mensch ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor: Er wird in Persönlichkeitstypen und soziale Milieus eingeordnet, die es bei Einsätzen zu berücksichtigen gilt. Und die Untersuchung betrifft auch die größeren – sozialen und wirtschaftlichen – Zusammenhänge. Denn die Probleme sind auch bedingt durch den ausbeuterischen Umgang des Menschen mit Ressourcen. Ereignisse wie Verkehrsstaus oder Finanzkrisen erklärt ein Professor als Selbstregulationsmechanismen komplexer Systeme. Werden die Auslöser frühzeitig erkannt, lassen sich diese unerwünschten Ereignisse stoppen. Doch die Frage bleibt: Lässt sich die Katastrophe – mit noch so viel Planung – tatsächlich abwehren?… >>>

  • Dauer: 79 Min.
  • Regie: Jörg Haaßengier,Jürgen Brügger