Body of Truth

Marina Abramović, Sigalit Landau, Katharina Sieverding und Shirin Neshat sind vier Künstlerinnen aus unterschiedlichen Kulturen, deren sehr diverse Arbeiten von Erfahrungen mit Krieg, Gewalt, politischen Konflikten und der Auseinandersetzung mit (weiblicher) Identität geprägt sind. Dabei setzen sie auch immer wieder den eigenen Körper in ihren Performances, Videos, Installationen und Fotoarbeiten als Ausdrucksmittel ein. In BODY OF TRUTH unternimmt die Regisseurin Evelyn Schels eine Reise in die spannenden Biografien und die Entstehungsprozesse der Werke der vier Frauen. Sie macht die Motivationen für Themen einzelner Arbeiten auch durch die Verwendung von Archivmaterial und eine kluge Montage erfahrbar und zeigt die inhaltliche Verbindung zwischen den unterschiedlichen künstlerischen Ansätzen der israelischen (Landau), serbischen (Abramović), deutschen (Sieverding) und iranischen (Neshat) Künstlerinnen. Dabei kommt die Frage auf, inwieweit Kunst ein Mittel sein kann, um politische Missstände zu verarbeiten, zu thematisieren und auf einer anderen Ebene als der rein rationalen verständlich und erfahrbar zu machen. Marina Abramović und Shirin Neshat besucht der Film bei der Entstehung neuer Foto-Arbeiten in ihren Ateliers in New York. Sigalit Landau folgen wir bis ans Tote Meer, von wo aus die Entstehung einer ihrer Salzskulpturen bis hin zum Aufbau im Museum der Moderne in Salzburg begleitet wird. Und Katharina Sieverding spricht bei der Hängung ihrer politischen Plakatarbeiten im Rahmen einer Ausstellung in Berlin Worte aus, die für alle vier Künstlerinnen gelten könnten: „Kunst ist auf jeden Fall die einzige Form, mich in aller Unabhängigkeit über die politischen und globalen Veränderungen auszudrücken. Und die eigentliche Potenz der Kunst ist, dass sie öffentlich ist“. Alle vier Künstlerinnen waren über die Jahre auch auf der documenta, teils sogar mehrfach, mit Arbeiten präsent.… >>>