Olliver Hawk

Im Jahr 1980 wird Finnlands populärstem Hypnotiseur Olavi Hakasalo, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Olliver Hawk, wegen Betruges der Prozess gemacht. Hawk widmet sein Leben der Kraft der Suggestion. Um das Ziel der großen Bühne und Aufmerksamkeit erreichen zu können, nimmt er es in Kauf, zur politischen Spielfigur zu werden. In den 60er und 70er Jahren beeindruckt und hypnotisiert Olliver Hawk – so scheint es zumindest – nahezu die gesamte finnische Nation. Er veranstaltet unzählige Shows und kultiviert dabei nicht ohne Raffinesse einen wirksamen Prominentenstatus seiner eigenen Person. Doch im Privatleben ist Hawk nicht zu stabilen oder gar dauerhaften Beziehungen fähig. Sein unstillbarer Drang nach Erfolg und Macht bezahlt er mit dem Verlust von Familie, Freundschaft sowie Reputation und Glaubwürdigkeit. Der Dokumentarfilm Olliver Hawk funktioniert aufgrund einer formidablen Montage unterschiedlichster Archivaufnahmen auch als filmischer Kriminalfall einer politischen Ära, die in Finnland unter dem Begriff „Kekkoslowakei“ bekannt ist, in Anlehnung an die 25jährige Staatspräsidentschaft Urho Kekkonens. Aber wer war Olliver Hawk a.k.a. Olavi Hakasalo eigentlich? Ein exzentrischer Scharlatan, ein missverstandenes Genie, das von mächtigen Politiker/innen instrumentalisiert wurde? Oder vielleicht beides? In Zeiten wie diesen, kann THE HYPNOTIST natürlich auch als politische Parabel gelesen werden. Zudem überträgt Regisseur Arthur Franck das zentrale Thema seines Films auch auf die Erzählweise, indem er uns mittels Techniken des Mockumentary-Genres das Verführungs- und Täuschungspotential des Mediums Film vor Augen hält.

  • Dauer: 72 Min.
  • Länder: Finland
  • Sprache: Finnish
  • Untertitel: English
  • Produktionsjahr: 2019

  • Regie: Arthur Franck
  • Musik: Toni Teivaala