Hamada

In der algerischen Sahara leben Geflüchtete seit vierzig Jahren in Camps, die umgeben von Minenfeldern nur durch Wasser- und Lebensmittellieferungen von außen existieren können. Die Flüchtlingslager der Sahrauis bei Tindouf entstanden nach dem Abzug der ehemaligen Kolonialmacht Spanien und der Beanspruchung durch Marokko 1976, auf algerischem Boden. Mitten in der endlosen Sandwüste lernen wir Sidahmed, Zaara und Taher kennen. Die drei Freund/innen, die der Volksgruppe der Sahrauis angehören, sind Anfang zwanzig und in der Perspektivlosigkeit des permanenten Provisoriums aufgewachsen. Sie reparieren Autos, mit denen sie nirgends hinfahren können, begegnen jedoch der alltäglichen Tristesse ihres Camps mit erfrischender Fantasie, Optimismus und Humor. Zaara, die sich niemals von Männern herumkommandieren lassen würde, will unbedingt ein Auto. Dazu braucht sie Geld, also braucht sie Arbeit, und Autofahren lernen muss sie natürlich auch. Sidahmed hilft ihr, aber weil er seine Familie unterstützen muss, bricht er schließlich nach Spanien auf. Und Taher, der am liebsten einfach in den Tag lebt, hat plötzlich eine Aufgabe: Er übernimmt großzügig und engagiert Zaraas Fahrunterricht und schon bald darauf fährt das Auto – tatsächlich – vorwärts. Hamada ist ein Film über Stagnation. Keinen passenderen Ort hätte der Filmemacher für dieses Thema finden können. Ihm gelingt mit seinen charmanten Protagonist/innen eine existentiell-philosophische Parabel in wunderschönen und sensibel beobachteten Bildern, die in ihrer humor- und hoffnungsvollen Art auch Mut machend ist.

  • Dauer: 89 Min.
  • Länder: Sweden / Norway / Germany
  • Sprache: Arabic
  • Untertitel: English
  • Produktionsjahr: 2018

  • Regie: Eloy Domínguez Serén
  • Nominierung: Goldener Schlüssel