Young Plato

Ein Junge wurde von Mitschülern geärgert und getreten. Schulleiter Kevin McArevey bespricht im Klassenraum die Situation mit den sichtlich betroffenen Kindern. Die Maßnahme: Alle Beteiligten müssen an die „Philosophie Tafel“! Der leidenschaftliche und charismatische Elvis Fan nutzt an der katholischen Jungenschule die Philosophie als zentrales Element für Konfliktlosung, Disziplin und kritisches Hinterfragen. Die bürgerlichen und politischen Unruhen der späten 1960er Jahre sind noch immer im Belfaster Stadtteil Ardoyne deutlich spürbar. Seit Generationen wird die marginalisierte Arbeiter*innengemeinschaft von Armut, Drogen und Waffengewalt geplagt. Mit einem engagierten, visionären Lehrpersonal fordert Kevin McArevey zum selbstständigen Denken und Handeln auf. Die Schuler erhalten die Möglichkeit, offen über ihre Gefühle zu sprechen, hypothetische Szenarien respektvoll zu diskutieren und ihre Studien auf die krisengeschüttelte Welt um sie herum anzuwenden. Sein unkonventioneller Ansatz hat Erfolg! Mit den Weisheiten der griechischen Philosophen „bewaffnet“, fordern die Jungen ihre Eltern, Nachbar*innen und Mitschüler*innen auf, Vorurteile abzulegen, die diesen seit Jahrzehnten schwelenden Burgerkrieg zwischen Katholik*innen und Protestant*innen am Köcheln halten. Mythen von Krieg und Gewalt werden gemeinschaftlich hinterfragt, und die bestehenden Mauern beginnen zu bröckeln. Den vielfach prämierten Regisseur*innen Neasa Ni Chianain und Declan McGrath gelingt eine mitreisende und zugleich humorvolle Beobachtung einer ernsten und aktuellen Thematik. YOUNG PLATO ist eine zauberhafte Hommage an die Kraft der Jugend und an die Macht des Möglichen. (Cosima Lange)… >>>