In einer Welt voll Ungerechtigkeit, Krieg, Diskriminierung, Missbrauch, sexueller Belästigung und Unterdrückung wurden kollektive und gegenseitige Unterstützung zum Raum, in dem verwundbare Communities und Gruppen Resilienz aufbauen. Das Zusammenkommen kann für die Mitglieder nicht nur Heilungs- und Ermächtigungsprozesse initiieren, sondern Protestbewegungen aufbringen und politische wie soziale Sichtbarkeit für ihre Existenzberechtigung erzeugen. Das Programm verbindet unterschiedliche Formen der Fürsorge durch künstlerischen und politischen Aktivismus, Körperrituale und Solidarität sowie Berufungen auf unsere Empathie mit jenen, die gesehen und verstanden werden müssen und unsere Hilfe brauchen. (Maria Morata)
Inspiriert von Derek Jarmans Installation “Section 28” vergleicht der Film Geschichten aus der jüngeren Geschichte der rumänischen Queer-Community mit aktuellen persönlichen Erfahrungen und verknüpft sie mit lyrischen Beobachtungen über eine noch immer verborgene Gegenwart, ein Destillat der Distanz zwischen der stillen Realität der queeren Liebe und der Hysterie ihrer öffentlichen Darstellung.… >>>
Cordula Riegers THE GALLERY dokumentiert in einer filmischen Beobachtung die gleichnamige Aktion des FLINT-Kollektivs femplak_wien: Mitglieder des Kollektivs thematisieren gemeinsam ihre individuellen Erfahrungen sexualisierter Gewalt. Die Taten der Täter werden schwarz auf weiß plakatiert und in die Öffentlichkeit transportiert, die nicht mehr wegsehen oder weghören darf.… >>>
Eine Prärielandschaft im amerikanischen Westen, durchzogen von einer Bahnstrecke, ein einsames Tipi in der schroffen Weite, Gedenkversammlung am historischen Ort. In der Stadt: ein Denkmal das dem Pioniergeist huldigt, die steinerne Monumentalarchitektur eines Regierungsgebäudes, ein Demonstrationszug junger Indigener, Straßenschilder, die die Namen indigener Gruppen tragen. 1864 verübten US-amerikanisches Kavallerie Truppen ein Massaker, bei dem mindestens 200 Angehörige der Cheyenne getötet wurden. Elleni Sclavenitis’ Film montiert Bilder, die von umkämpfter Geschichte zeugen: an unmarkierten Orten und gelebter Praxis, in expliziten Denkmalern und der impliziten Geschichtsanrufung städtischer Architekturen. Dagegen stehen auf der Tonebene die individuelle Stimme und mündliche Überlieferung eines Nachkommen der Opfer des Massakers.… >>>
Eine intergenerationelle und intergeografische Reise, die auf dem Leben der sinti-römischen Boxlegende Deutschlands, Johann Rükeli Trollmann (1907-1944), basiert. Trollmann war wegen seines „Boxens durch Tanzen wie ein Zigeuner” vielen Formen der Diskriminierung durch das NS-Regime ausgesetzt und wurde im Konzentrationslager Wittenberge ermordet. Der Film zeichnet die Erfahrung der Einwanderung nach Berlin und den Kampf für Gerechtigkeit in Istanbul nach und greift dabei den Tanz/Kampf von Rükeli als politische und performative Strategie auf.… >>>