Nothing Compares
Bei Ihrem Namen denkt man sofort an das Video zu Ihrem bekanntesten Hit, in dem ihr beim Herausschreien des Refrains zwei einzelne Tränen übers Gesicht rollen: Sinéad O’ Connor. „Nothing Compares 2 U“ war ihr größter Erfolg, der 1990 weltweit wochenlang auf Platz 1 der Charts stand. Kaum zwei Jahre später wurde sie beim Konzert zum 30-jährigen Bühnenjubiläum von Bob Dylan im Madison Square Garden in New York vom Großteil der Menge ausgebuht. In NOTHING COMPARES zeichnet die Regisseurin Kathryn Ferguson das Porträt dieser Ausnahme-Künstlerin mit starker Persönlichkeit, die sich nicht von den Erlebnissen aus ihrer Kindheit definieren ließ, ihre Stimme gegen Missbrauch in der katholischen Kirche und die Zwänge in der Musikindustrie erhob und für ihre Überzeugungen einen hohen Preis zahlte. Ferguson verwebt den Ton eines mit Sinéad O’Connor geführten Interviews mit Archivmaterial, Statements von Weggefährt*innen und Privatvideos. Erzählungen aus Kindheit und Jugend sind mit Reenactments und Szenen aus dem Dokumentarfilm „Rocky Road to Dublin“ von 1967 bebildert, der aufgrund der kritischen Darstellung des durch die katholische Kirche dominierten Irlands damals zensiert worden war. Ausschnitte aus Musikvideos und Fernsehaufzeichnungen dokumentieren O’Connors steigenden Erfolg bis zu dem Moment in der Talkshow „Saturday Night Live“, wo sie 1992 aus Protest gegen die Verschleierung des sexuellen Missbrauchs von Priestern, vor laufenden Kameras ein Foto des Papstes zerriss. Dazu sagt sie im Interview, dass sie zwar manches bedauere, aber nichts entschuldigen wolle – obwohl es das Ende ihrer erfolgreichen Popkarriere bedeutete. Seitdem hat sie sieben weitere Alben aufgenommen, aber nicht mehr denselben kommerziellen Erfolg erzielt. NOTHING COMPARES endet mit Ton- und Bild-Material eines aktuellen Auftritts der Sängerin. Denn, wie sie selbst im Film sagt: „They tried to bury me. They didn’t realize, I was a seed!“ (Carolin Ernst)… >>>
- Dauer: 100 Min.
- Regie: Kathryn Ferguson