Vai e Vem


(Filmladen)

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Vai e Vem

Nacht, ein Kameraschwenk in körnigem Schwarzweiß über Menschen in erleuchteten Fenstern, die mit Besteck auf Töpfe trommeln und auf Portugiesisch: „Verschwinde“, „Dieb“ „Inkompetent“ schreien. Auf einer Häuserwand das mit Teufelshörnern versehene Foto des brasilianischen Präsidenten, mit dem Hashtag #ForaBolsonaro – Bolsonaro raus. / Eine Garagenwand im Sonnenlicht, mit dem pastellfarbenen Schriftzug: „California Dreaming“ … In Doppelbelichtung das Bild einer Frau mit einem roten Eis am Stiel und der Blick auf eine baumgesäumte Straße, darüber der Text: „Ich verlasse dich mit meinem Fenster. Wir reden bald, Chica.“ Sao Paulo / Los Angeles, April 2020: Die befreundeten Filmemacherinnen Fernanda Pessoa und Chica Barbosa beschließen inmitten des ersten Lockdowns der Coronapandemie einen filmischen Austausch zu beginnen. Ihre Regeln: Bis zum Ende des Jahres kommunizieren sie ausschließlich durch Video-Briefe und jeder Brief soll vom Stil einer anderen bekannten Experimentalfilmerin beeinflusst sein. Die entstehenden 16 Arbeiten sind jeweils inspiriert von.: 1: Marie Menken, 2: Joyce Wieland, 3: Gunvor Nelson, 4: Yvonne Rainer, 5: Carolee Schneemann, 6: Narcisa Hirsch, 7: Chick Strand, 8: Barbara Hammer, 9: Leslie Thornton, 10: Marjorie Keller, 11: Peggy Ahwesh, 12: Abigail Child, 13: Cheryl Dunye, 14: Zeinabu irene Davis,15: Ximena Cuevas und 16: Paula Gaitan. Daraus wird der Film VAI E VEM. Die visuellen Botschaften der Freundinnen sind vielschichtig. Einerseits Chronik der gesellschaftlichen Lage mit den Protesten gegen Bolsonaros Coronapolitik in Brasilien und der Black-Lives- Matter-Bewegung in den USA. Aber auch Zeugnis ihrer persönlichen Ängste, Freuden und Hoffnungen und dem Versuch miteinander verbunden zu bleiben. Und vor allem sind sie auch eine Hommage an die Größen des (weiblichen) Experimentalfilms! (Carolin Ernst)… >>>

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  • Dauer: 82 Min.
  • Nominierung: Goldener Schlüssel
    • Regie: Fernanda Pessoa, Chica Barbosa