Aanaf Hob
Regisseurin: „Why did they call you Michel? Who is Michel?“ Protagonist: „He’s the archangel who kills the devil with his sword.“ Regisseurin: „Are you Michel or Miguel?“ Protagonist: „What a horrible bitch!“ Einblendung: „A film by Eliane Raheb.“ In MIGUEL’S WAR porträtiert die vielfach prämierte Filmemacherin einen sensiblen und zugleich selbstzerstörerischen Mann aus dem Libanon, der während seiner gesamten Jugend aufgrund seiner Homosexualität in der Gesellschaft stark unterdruckt wurde. Als Sohn eines konservativkatholischen libanesischen Vaters und einer autoritären Mutter aus einer wohlhabenden syrischen Familie, beschließt er 1982, am libanesischen Burger*innenkrieg teilzunehmen, um einen Platz in der Gesellschaft zu finden und seiner Familie zu beweisen, dass er wie ein „richtiger Mann“ kämpfen kann. Traumatisiert von seinen Erfahrungen und verfolgt von einem ewigen Gefühl der Schuld und Scham, geht Miguel nach Spanien. Erst jetzt, 37 Jahre später, ist Miguel bereit, sich mit den Dämonen der Vergangenheit zu konfrontieren. Filmemacherin Eliane Raheb begleitet ihn auf einer Reise der emotionalen Wiedergutmachung sowie auf seiner Suche nach der wahren Liebe in seine Heimat Libanon. In einer wilden filmischen Mixtur aus Animation, Reenactments, selbstreflexiven Interviews und Archivmaterial nehmen sich Filmemacherin und Gefilmter mit cineastischer Wucht auseinander – nur um Miguel am Ende wieder zusammenzusetzen und so seine Identität herzustellen. Dabei bleibt das Verhältnis zwischen Filmemacherin und Gefilmtem einmalig explosiv, liebevoll, überraschend und tabulos. Eine kompromisslose Selbstkonfrontation mit absolut überzeugenden filmischen Mitteln! (Cosima Lange)… >>>
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- Dauer: 129 Min.
- Regie: Eliane Raheb