Das Programm bietet einen Querschnitt durch die vielfältigen niederländischen Experimentalfilme und künstlerischen Bewegtbilder, die im Katalog von Eye Experimental enthalten sind. Vertreten sind etablierte Filmemacher*innen sowie aufstrebende Talente die ihre einzigartige Perspektive auf unkonventionelle Themen, Herangehensweisen und Formate teilen. ABIDING, gemacht aus einer einzigen 35-mm-Fotografie, die durch eine verschlusslose Kamera läuft, oder ARNOLD SCHWARZENEGGER - THE ART OF BODYBUILDING, bei dem unbearbeitetes 16-mm-Originalmaterial des Künstlers (das sich im Eye-Archiv befindet) in Zusammenarbeit mit Eye neu geschnitten und als neue Arbeit präsentiert wurde. Die Werke von Klančar, Tortum & Hamilton und PolakVanBekkum reflektieren sowohl universelle als auch persönliche aktuelle Themen und sind in ihren unterschiedlichen formalen Ansätzen wirklich originell. Darüber hinaus ist FRAGMENTS OF DECAY von Henri Plaat ein Beispiel für kürzlich restaurierte und digitalisierte Werke von Eye, die im Rahmen von kuratierten Retrospektiven über herausragende niederländische Avantgarde-Filmemacher verbreitet werden. (Edith van der Heijde)
Ein Essayfilm über unsere Bemühungen, ein virtuelles Abbild der realen Welt zu schaffen. Wir erstellen ein Back-Up des Planeten mit 3D-Modelle von Tieren, Regenwäldern, Städten und Menschen. Wir archivieren, als ob der ökologische Kollaps durch eine digitale Arche Noah aus Tieren und Objekten aufgehalten werden könnte.… >>>
Nach seiner Pensionierung möchte ein Mann auf die Karibikinsel Curaçao zurückkehren, wo er sein Arbeitsleben verbracht hat. Die Vorbereitungen laufen gut: Er verkauft sein Haus und all seine Habseligkeiten sind in Kisten verstaut. Dann aber versagt seine Gesundheit. Die Demenz beeinträchtigt seine Erinnerung. Abgesehen von der Eröffnungsszene sehen wir nur die Aussicht von einer Veranda in den Tropen. Gleichzeitig hören wir, wie der Mann Telefonate mit seinem Sohn führt, in denen er nach und nach einräumt, dass ihm der Bezug zur Realität verloren geht.… >>>
Aufgenommen aus einem Zugfenster zwischen Dordrecht und Rotterdam, hat der Künstler den Film manuell durch eine Kamera ohne Verschluss gezogen. Die Bewegung des Films und die kontinuierliche Belichtung lösen sowohl das Zentrum der Perspektive als auch die Zwischenräume auf. Die Arbeit stützt sich auf ein Konzept von Flüssigkeit und Kontinuität, um die sequenzielle Aufnahme und die Bild-für-Bild-Ideologie in der fotografischen und kinematografischen Arbeitsweise zu hinterfragen. In diesem Versuch ohne Trennung aufzunehmen, verlieren Bäume und Häuser ihrer Festigkeit und oszillieren zwischen Abstraktion und Figuration.… >>>
REMEBERING THE NIGHTS IN SAFE HAVEN ist ein dreiteiliger Kurzfilm. Der Ausgangspunkt des Projektes ist der plötzliche Kollaps des Nachtlebens im Zuge der Covid-19 Pandemie und die verheerende Auswirkung dessen auf das soziale Gefüge queerer Menschen. Der Film thematisiert diesen Verlust mithilfe von Fantasieszenarien, kombiniert mit Aufführungen und Aktivitäten, die stattgefunden hätten, wenn das Nachtleben noch lebendig gewesen wäre. Mit diesen fiktiven Veranstaltungen evoziert er die geistige Verfassung, die sich ergibt, wenn wir uns plötzlich an eine neue Lebensrealität anpassen müssen.… >>>
Aus den Überresten der Filme, die Henri Plaat während seiner vielen Reisen gemacht hatte, stellte er einen Film zusammen, der eine Improvisation über Verschleiß und Verfall ist. Beobachtungen von Ruinen, verfärbten Oberflächen, Licht und Schatten wechseln sich mit Porträts alter Menschen und toter Tiere ab. Eine Welt im Verfall, aber auch eine Welt der Nostalgie voller Zeichen vergangener Zeiten, wie Menschen schufen und lebten, bevor alles wieder zerfällt, sich Beziehungen auflösen und Leben verpuffen. Der Film wurde restauriert und für die Digitalisierung von der ursprünglichen 16mm-Kopie durch das Eye Filmmuseum im Jahr 2020 gescannt.… >>>
Eine neue Arbeit von BABETH Mondini-VanLoo in Zusammenarbeit mit dem Eye Filmmuseum, bestehend aus unbearbeitetem 16-mm-Originalmaterial, das sie während des Mr. Olympia-Bodybuilding-Wettbewerb in den 1970er Jahren und ein kurz danach aufgenommenes Interview von Raymond Mondini mit Schwarzenegger. In ihrer Installation Sculpting the Body präsentierte sie ihn als lebendes Kunstwerk. Die Installation ist unglücklicherweise verschollen, aber die originalen Aufnahmen wurden für einen neuen Schnitt verwendet. Da der Ton nicht mit den Bildern synchronisiert werden konnte, wurde der Text des Interviews auf dem Bildschirm visualisiert.… >>>