We, Students!


(Filmladen)

Nous, Étudiants!

Zentralafrikanische Republik, Universität von Bangui. Junge Menschen strömen in das Gebäude, bei einer Prüfung rauchen die Köpfe. Doch die Qualifikation allein entscheidet hier nicht über Bestehen oder Durchfallen. Vielmehr ist es der Fakt, ob Studentinnen den Avancen der Professoren nachgeben, ob Studenten Geld springen lassen. Wer als Frau nicht mit den Lehrern ausgeht, geht das Risiko ein, das Studium beenden zu müssen. Manchmal stehen die Studierenden um 2 Uhr morgens auf, um noch einen Platz im Hörsaal zu ergattern. In der korrupten Universität ist es die junge Generation, die von einer Zukunft träumt, in der statt Bestechung Ehrlichkeit zahlt, eine Zukunft, in der die Alten für die Jungen ihren Platz räumen müssen. Nestor, Aaron, Benjamin und Rafiki studieren hier Wirtschaft. Neben ihrem Studium pflanzen sie Gemüse an, tätigen hier und da kleine Geschäfte, die ihnen ein Überleben sichern. Im Wohnheim, den Universitätsgebäuden und auf der Straße verhandeln sie mit ihren Kommiliton*innen den universitären Alltag und die Hoffnungen ihres Landes. Rafiki Fariala ist nicht nur Protagonist, sondern auch Regisseur des Films. Eine extreme Nahe entsteht, da sich Freundschaft und Film über die drei Jahre des Drehs vermischen. Musik ist im Film weit mehr als bloße Untermalung. Als RAFIKI – RH20 hat sich der Regisseur auch in der Musikszene einen Namen gemacht. Zu Beginn noch Autodidakt, ist er längst Teil aufstrebender junger Musiker*innen aus Bangui. Im Film singt er die Lieder selbst und schichtet damit eine weitere inhaltliche Ebene zwischen die Szenen. Der 27-jahrige Rafiki Fariala gilt als Hoffnungsträger des zentralafrikanischen Kinos. In einem Interview im französischen Fernsehsender TV5 Monde zu NOUS, ETUDIANTS!, seinem zweiten Film, erklärt er: „Die Jugend aus Bangui hat keinen Platz, keine Sprache, oder vielmehr hört man ihr nicht zu, sie wird gar nicht wahrgenommen. Meine Hoffnung ist, dass sich das in Zukunft verändert.“ (Sita Scherer)… >>>

  • Dauer: 82 Min.
  • Nominierung: Goldener Schlüssel
    • Regie: Rafiki Fariala