All Of Our Heartbeats Are Connected Through Exploding Stars
Im Dunkel leuchtet ein Vulkan, der glühend orange-farbene Lava ausstößt. Dazu ist eine weibliche Stimme zu hören, die erklärt: „Am 11. März 2011 hat die Erde angefangen zu beben, das Erdbeben dauerte 6 Minuten und veränderte die Erdrotation, was diesen Tag für uns 1,8 Millisekunden kürzer machte und den größten Tsunami in Japans Neuzeit auslöste.“ So beginnt Jennifer Rainsfords Dokumentarfilmessay ALL OF OUR HEARTBEATS ARE CONNECTED THROUGH EXPLODING STARS. Es ist ihre Stimme, die durch den Film begleitet, und uns die Auswirkungen dieser Katastrophe auf Mensch und Natur auf poetische Weise näher bringt wobei sie gleichzeitig auch deren wechselseitige Abhängigkeit voneinander verdeutlicht. Ein Busfahrer lernt Tauchen, weil er seine Frau nach dem Unglück an Land nicht finden konnte: Seitdem fühlt er sich ihr nur verbunden, wenn er sich in den Tiefen des Meeres treiben lässt. Ein Tintenfisch schwimmt fast schwerelos durch das Dunkel, eine Seeschlange gleitet mit ihrer Beute im Maul vorüber. Eine Frau hat nach der Flutwelle herumliegende Fotos aufgelesen, die sie mühselig restauriert und so versucht sie, den Geschädigten ihre Erinnerungen wiederzugeben. Auf einer kleinen Insel vor Hawaii sammeln Freiwillige angeschwemmten Müll, darunter „Ghostnets“, ineinander verkeilte Gebilde aus Plastikflaschen, Tauen und anderem von Menschen in die Meere geworfenen Müll, die die Strömung ineinander verwoben hat und die eine große Gefahr für Schildkröten, Wale und Haie sind. Und da alles ein Kreislauf ist, landet das durch den Abrieb entstandene Mikroplastik über die Nahrungskette wieder beim Menschen. In Japan gibt es die Legende, dass es ein Omen für ein bevorstehendes Erdbeben ist, wenn der Riemenfisch, der auch „Bote aus dem Palast des Meeresgottes“ genannt wird, aus der Tiefsee emporsteigt: Ein Jahr vor dem Tsunami sind 20 Riemenfische an Japans Küsten gestrandet… (Carolin Ernst)… >>>
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- Dauer: 77 Min.
- Regie: Jennifer Rainsford