How to Save a Dead Friend

| How to Save a Dead Friend
(Filmladen)

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Hinweis: Thematisierung von Suizid // Friedhof im Winter, ein Sarg wird zu Grabe getragen. „Russland ist für die Depressiven“, sagt die junge Filmemacherin Marusya Syroechkovskaya. Beigesetzt wird ihre große Liebe Kimi. Gleich zu Beginn erzählt Marusya, die gleichzeitig filmt und die Situation stets aus dem Off kommentiert, dass sie eigentlich schon mit 16 Jahren ihrem Leben ein Ende setzen wollte. Doch dann trifft sie auf einem Grungekonzert Kimi – und ihr Leben wendet sich um 180 Grad. Kimi schreibt Prosa und Gedichte, bewundert Alexander den Großen, nimmt 18 Teelöffel Zucker im Tee und ist ein extrem guter Schwimmer. Die beiden sind unzertrennlich, ziehen zusammen, heiraten sogar – die wunderbare Liebesgeschichte dokumentiert als Foto-Love- Story. Doch dieses Glück hat eine Halbwertszeit: Kimi ist heroinsüchtig und irgendwann sind ihm die Drogen wichtiger als seine Beziehung. Was folgt, sind Enttäuschung, Trennung – und immer wieder erfolglose Entzugsversuche. Sein Suizid am Schluss scheint die logische Konsequenz eines gescheiterten Lebens. Er ist jedoch auch repräsentativ für die Gesamtsituation im heutigen Russland. Denn Kimi ist keineswegs ein Einzelfall, die Freund*innen des Pärchens begehen nach und nach Suizid, nicht selten ist eine Überdosis das Mittel der Wahl. Der Film zeichnet über die persönliche Geschichte hinaus ein Kaleidoskop der modernen russischen Gesellschaft. Die beiden wachsen in sehr unterschiedlichen Verhältnissen auf: Kimi in einem prekären Haushalt, der Vater stirbt, als er ein Kind ist. Marusya sehr behütet in einer Familie, in der niemals unangenehme Sachen angesprochen wurden. Zwischen diesen Rückblenden immer wieder Weihnachtsansprachen des russischen Präsidenten: Lediglich die Redner wechseln – von Jelzin zu Putin – an den Inhalten ändert sich jedoch nichts. Die leeren Versprechungen lassen eine Jugend ohne Hoffnung zurück. Somit ist HOW TO SAVE A DEAD FRIEND nicht nur berührende, schicksalhafte Liebesgeschichte, sondern gleichzeitig ein Statement zur Lage der Nation. (Anja Klauck)

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  • Dauer: 104 Min.
  • Länder: Schweden, Norwegen, Frankreich, Deutschland
  • Sprache: Russisch
  • Untertitel: Englisch
  • Produktionsjahr: 2022

  • Regie: Marusya Syroechkovskaya
  • Kamera: Marusya Syroechkovskaya, Kimi Morev
  • Schnitt: Qutaiba Barhamji
  • Sound: Gasan Hagverdiev, Ada Laub
  • Musik: Felix Mikensky
  • Produzent*innen: Mario Adamson, Ksenia Gapchenko, Marusya Syroechkovskaya, Anita Norfolk, Alexandre Cornu
  • Nominierung: Goldener Schlüssel