Zum Programm

In der Reihe der Hochschulportraits präsentiert das Kasseler Dokfest in diesem Jahr die Akademie der bildenden Künste Wien, vorgestellt von Constanze Ruhm und Studierenden. Die elf folgenden Filme zeigen eine Auswahl aus den aktuellsten Arbeiten der Student/innen des IBK - Ordinariat für Kunst und Medien der Akademie.

Über die Akademie der bildenden Künste Wien

Seit mehr als 300 Jahren ist die Akademie der bildenden Künste Wien eine bedeutende Ausbildungsstätte für Künstlerinnen und Künstler in Europa.

Heute bietet sie ihren rund tausend Studierenden ein Ausbildungsspektrum, das von der Malerei und Skulptur über die Fotografie bis zu Video, Performance sowie Konzeptkunst reicht, und auch die Architektur, die Szenografie und die Restaurierung umfasst. Das Institut für Kunst und Kulturwissenschaften und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst garantieren mit Seminaren und Projekten einen hohen theoretischen Standard innerhalb der Lehre aller Abteilungen. In enger Beziehung dazu steht die Ausbildung im künstlerischen Lehramt, das als ein wesentlicher Beitrag zur Vermittlung von Kunst verstanden wird. Die Durchlässigkeit für individuelle Studienwege zwischen diesen Instituten ermöglicht Ausbildungen in großer Breite.

Die Akademie der bildenden Künste legt als Universität besonderen Wert auf eine forschungsgeleitete Lehre. Die Forschungstätigkeit der Kunstakademie zielt auf eine Neudefinition künstlerischer Produktionsprozesse in einer gewandelten globalisierten Gesellschaft. Die Forschungsresultate fließen auf verschiedenen Wegen in die Lehre ein und werden einer breiteren Öffentlichkeit in Ausstellungen, Symposien, Vortragsreihen und Publikationen vermittelt. Die Darstellung eines komplexen Kunstverständnisses für die Wissensgesellschaft wird neben der Ausbildung von Studierenden als eine wesentliche Aufgabe angesehen.

Zum Ordinariat

Im Rahmen des Studiums am Ordinariat für Kunst und Digitale Medien wird den Studierenden ein Programm angeboten, das zeitgenössische Kunstbegriffe und künstlerische Praxen in Hinblick auf mediale Diskurse und digitale Kulturen erschliessen und vermitteln soll.

Im Zentrum dieses Programms steht die Entwicklung einer künstlerischen Methode, die aus unterschiedlichen Diskursen und Feldern hervorgeht. Dabei fungiert digitale Kultur als zentrale Schnittstelle, von der aus Bereiche, die den zeitbasierten Medien angehören (Film / Video / TV, theatrale und performative Formen, Architektur, Sound Art, netzbasierte Technologien, Game Cultures), anvisiert werden, und aus denen avancierte künstlerische Produktionen („New Genres“) hervorgehen sollen. Dabei wird nicht von einer Vorstellung von „Medienkunst“ im Sinne des inzwischen bereits als historisch aufzufassenden Begriffs und des damit in Zusammenhang stehenden Vokabulars ausgegangen, sondern eine von (digitalen) Medien und netzbasierten Technologien informierte Kunstauffassung und Praxis erarbeitet. Diese Programmatik (Operating System und Interface gleichzeitig) kann als „mixing board“, als „Mischpult“ aufgefasst werden, welches Kunstpraxis durch die Syntax digitaler Kulturen und der Neuen Medien kanalisiert, um neue, zeitgenössische „Scripts“ zu erzeugen. So versteht diese Positionierung auch die kritische Auseinandersetzung mit den sozio-politischen sowie kulturellen Kontingenzen medientechnologischer Entwicklungen als wesentlichen Ausgangspunkt künstlerischer Arbeit.

 

FILMPROGRAMM:

AUTOKORREKTUR (Ich tippe das jetzt mit der Faust, damit auch was bei dir ankommt!)

Das Projekt AUTOKORREKTUR basiert auf mehr als 200 Seiten anonymisierter Chatprotokolle unterschiedlicher Herkunft und der Annahme, dass sich Mitteilungen in Chat-Anwendungen, Blog-Einträge, Kommentare und Profilbeschreibungen aus einem ständigen Dialog mit einem Selbstbild ergeben. „Ich tippe das jetzt mit der Faust, damit auch was bei dir ankommt!“ wirft die Frage auf, welche performative Arbeit und Improvisation dem Moment des Absendens voraus gehen. Potentielle Darstellerinnen sprechen für eine mögliche Rolle vor und filmen sich dabei selbst. 

Österreich 2013 / 06:03 Min / deutsch, englisch

Regie: Marlene Maier

Weltpremiere

 

FRAGMENT & ANTWORT

Abiturient Abonnent Absolvent abstinent Advent Äquivalent Agent Akzent ambivalent Argument Assistent Aszendent Cant Cent dekadent Delinquent dezent Dezernent Dirigent Disponent Dissident Dividend Dokument Dozent Dr. med. dent. effizient Element eloquent eminent (zu) End (Open) end Event evident existent Experiment exzellent Ferment Firmament FRAGMENT & ANTWORT

Österreich 2013 / 06:21 Min / deutsch

Regie: Julia Haugeneder

Weltpremiere

 

I talk, you listen

Dinge bewegen sich wie von Geisterhand in einem undefinierten Raum – bis ein potentiell unsichtbarer Animateur die Szene betritt.

Österreich, Deutschland 2013 / 03:40 Min / deutsch

Regie: Michaela Schweighofer

Weltpremiere

 

Satzball

Eine Auseinandersetzung mit der Komplexität der Repräsentation,

anhand Schnitzlers „Fräulein Else“. Über die Linien des Tennisplatz hinaus wuchert die zentrale Frage: Bin ich gewillt meine Integrität aufzugeben um Anerkennung zu erfahren?

Österreich 2013 / 10:00 Min / deutsch

Regie: Jessyca R. Hauser

Weltpremiere

 

How to Become a Successful Artist

Das Video besteht aus einer Reihe von Interviews mit Künstler/innen, Kurator/innen und Kunsttheoretiker/innen, die gefragt werden, wie man als Künstler/in erfolgreich sein kann. Die Interviews bilden einen Leitfaden, den Künstler/innen heranziehen können, um selbst erfolgreich zu werden.

Österreich 2013 / 09:00 Min / deutsch

Regie: Claudia Sandoval Romero

Weltpremiere

 

Headlock

Eine Person bewirft sich mit Tomaten, um anschließend in einem Labyrinth, ähnlich dem des Minotaurus, zu landen. Ihr Leiden verschwimmt zu einem emotionalen und körperlichem Brei. Die Figur dient als Assoziationsfläche in unserer, um Ideale herum konstruierten Welt und deren im Individuum gespiegelten Scheitern.

Österreich 2013 / 05:50 Min / keine Dialoge

Regie: Marie Klein

Weltpremiere

 

The Austrian Psycho

Vorbereitendes Material für eine Selbst-Theorie der Theater-Arbeit vor der Bühne

„Perdormance, Perboremance, Performance. Perdormance, Perboremance, Performance. Ideologiekritik im Universum der Langeweile Ideologiekritik im Universum der hohen Kultur“ denkt sich der Billeteur am Wiener Burgtheater und sein Selbst scheint vollkommen unausgedrückt.

Österreich 2013 / 06:51 Min / deutsch

Regie: Christian Diaz Orejarena

Weltpremiere

 

Tic Tac

Tic Tac ist eine Zick-Zack-Technik im Parkour, mit der durch Abstoßen Hindernisse überwunden oder auch eng zusammen stehende Gebäude erklommen werden. Von dieser Bewegungskunst ist in dem nach dieser Technik benannten Film jedoch nicht viel zu sehen. Die Bewegung findet im Film der jungen Filmemacherin Josephine Ahnelt in den Gesichtern der Protagonisten statt. TIC TAC untersucht mikroskopisch die psychischen Prozesse beim Training einer Gruppe von jugendlichen Traceuren, indem die Kamera auf die Mimik und Gestik, auf die Unruhe und Nervosität, auf die Lust und Unlust der Jugendlichen fokussiert. (Angelika Unterholzner)

Österreich 2011 / 03:00 Min / keine Dialoge

Regie: Josephine Ahnelt

 

PREMIERE DELAYED UNTIL FURTHER NOTICE

Das Video beschäftigt sich mit dem Phänomen „Gastarbeiterhäuser“ in Serbien. Während die Gastarbeiter im Ausland Leben und Arbeiten, investieren sie ihr Geld in Häusern in ihrer Heimat, um eines Tages zurück zu kehren.

Österreich 2013 / 10:40 Min / englisch

Regie: Paran Pour, Dunja Predic

Weltpremiere

 

Vision of traces

VISION OF TRACES ist ein Projekt, das aus einem Versuch die Oberfläche von gefunden Filmmaterial mittels Chemikalien auf Papier zu übertragen enstanden ist. Die noch sichtbaren Elemente und Rückstände des Filmmaterials, die großteils aus Proben und nicht verwendet Filmszenen bestehen, sind die restlichen Spuren des Druckverfahrens und verweisen auf Materialität und Abbild von Film und seiner Illusion.

Österreich 2012 / 01:09 Min / keine Dialoge

Regie: Johannes Gierlinger

Deutschlandpremiere

 

State of Stage

Alles beginnt mit dem Blick auf den Screen und endet mit dem Blick aus ihm heraus. Ein Szenario der ungeplanten, uneinsichtigen Probe entsteht. STATE OF STAGE ist eine Auseinandersetzung mit verschiedenen „Zuständen“ oder Bedingungen von Bühnen, Orten der Selbstpräsentation- und Darstellung, die durch ihre virtuelle Herkunft versucht an der Schnittstelle von Kino, Theater und Internet, den filmischen, performativen und virtuellen Raum zu untersuchen, aber auch der Frage nach deren Vermischung, sowie Interaktion untereinander nachzugehen. Die unterschiedlichen „Bühnen“ (leerstehende Theater und Kinos, das Internet selbst als performativer Raum und zuletzt analoger Film) stehen bildlich für den „Zwischenraum“ der, mittlerweile oder von je her verlassen, eine Art Leerstelle entstehen lässt, obwohl an diesen Orten große Gefühle und Emotionen verhandelt, vermittelt und erlebt werden.

Österreich, Deutschland 2013 / 14:36 Min / englisch

Regie: Jennifer Mattes

Weltpremiere

Samstag, 16.11.2013 um 14:30 Uhr, Kleines BALi