PraxisDokfest
Interaktive Dokumentationen im Netz – welche Bedeutung haben sie heute für Filmemacher/innen? Sind sie ein flüchtiger Trend oder ein nachhaltiges Genre? Und wie unterscheiden sich die Produktions- und Rahmenbedingungen der Web Documentaries vom klassischen Filmemachen?
Diese Fragen möchte PraxisDokfest zusammen mit dem Publikum und eingeladenen Gästen in einer Paneldiskussion und einem anschließenden Workshop erörtern.
Digital Cinema Package (DCP) ist ein Format, das heute von vielen Kinos eingefordert wird. Die wenigsten Filmemacher/innen haben aber das Know-how ein DCP herzustellen. Der zweite Workshop gibt eine konkrete Anleitung, wie man ein professionelles DCP erstellt.
Das Forum PraxisDokfest ist Nachfolger der zusammen mit der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA) durchgeführten Reihe Profis Plaudern Praxis. Die Sektion versteht sich als Plattform für nicht nur hessische Film- und Medienschaffende und vermittelt Filmnachwuchs und allen anderen Interessierten mit praxisbezogenen Vorträgen und Workshops fundiertes Expertenwissen.
Eine Anmeldung zu den Workshops ist erforderlich unter alpers@kasselerdokfest.de. Anmeldefrist: 11.11.2012. Die Teilnahme ist kostenlos.
Panel
Interaktive Dokumentationen im Netz sind ein Thema, das nicht mehr ganz neu ist, in Deutschland aber bislang eher eine Nebenrolle gespielt hat. Was kennzeichnet Interaktive Dokumentationen? Worin unterscheiden sie sich von klassischen Dokumentarfilmen? Welche Chancen bieten sie? Können sie eine Inspirationsquelle für Macher/innen und Zuschauer/innen sein? Wer ist der/die Zuschauer/in, der/die mit Interaktiven Dokumentationen erreicht wird? Was bedeutet diese neue Zielgruppe für die Produktion von Dokumentarfilmen? Auf welche Weise können interaktive Geschichten im Netz neu und kreativ erzählt werden? Wie gehen Dokumentarfilmer/innen mit der nichtlinearen Erzählweise um? Viele Fragen, die auf dem Panel diskutiert werden.
Des Weiteren stellt Britta Erich vom MEDIA Desk Hamburg die Interactive Förderung der Europäischen Union (http://www.mediadesk.de/Development/Interaktiv.php.) vor und Lefteris Fylaktos führt in das Korsakow-System ein, einer von Florian Thalhofer entwickelten Software, die es Autor/innen ermöglicht, regelbasierte, nicht-lineare und interaktive Filme zu gestalten (http://www.korsakow.org).

Frédéric Dubois
ist als Produzent im Bereich Interaktive Medien tätig. Er ist Autor, Journalist und Medienaktivist. Zusammen mit dem National Film Board Canada (NFB.ca) hat er verschiedene Projekte entwickelt und umgesetzt wie die interaktive Dokumentation „The Hole Story“ über Ressourcenabbau. Frédéric arbeitet häufig mit der „Association for Progressive Communications” zusammen, einem Zusammenschluss von NGOs, der Kommunikationsplattformen für Organisationen entwickelt, die im Bereich Menschenrechte, Umwelt und Nachhaltigkeit arbeiten. Frédéric ist Mitherausgeber zweier Bücher über Medien und Journalismus: „Autonomous Media“ (2005) und „Extraction!“ (2007).

Britta Erich
arbeitete nach ihrem Studium der Amerikanistik und Linguistik als Aufnahme- und Produktionsleiterin, vor allem für deutsche Produktionen im Ausland. Nach längeren USA-Aufenthalten war sie viele Jahre als Producerin der Filmtank GmbH an der Entwicklung, Herstellung und dem Vertrieb zahlreicher Dokumentarfilme beteiligt, darunter viele internationale Koproduktionen. Seit Juli 2008 arbeitet sie für den MEDIA Desk Deutschland in der Förderberatung.

Lefteris Fylaktos
1973 in Griechenland geboren, ist seit 1997 als TV-Regisseur für die griechische Radio- und Fernsehstation E.R.T. tätig. Seit 2001 produziert und dreht er unterschiedlichste Dokumentarfilme und Doku-Serien. Momentan lebt er in Berlin und steht kurz vor seinem Abschluss als „Master of Arts in Visual and Media Anthropology“. Lefteris arbeitet eng mit Florian Thalhofer am Korsakow-Institut zusammen.

Judith Keil
(39) ist Filmemacherin und lebt in Berlin. Nach ihrem Studium der Germanistik, Publizistik, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften an der FU Berlin hat sie mehrere Dokumentarfilme und einen Spielfilm als Regisseurin und Autorin realisiert, u.a. „Der Glanz von Berlin“ (Adolf Grimme Preis) und „Dancing with myself“ (Preisträger im Deutschen Wettbewerb Dok Leipzig). Im Rahmen des dokumentarischen Webprojekts „David Lynch presents Interview Project Germany“ war sie 2010/11 als Interviewerin und Editorin tätig.

Georg Tschurtschenthaler
studierte Betriebswirtschaft und Kommunikationswissenschaften in Wien. Nach seinem Studium arbeitete er zunächst als Unternehmensberater und anschließend fünf Jahre als freier Produzent und Produktionsleiter im Dokumentar- und Spielfilmbereich. Er Aarbeitet seit 2009 als Producer im Film- und Crossmedia-Bereich bei der Gebrueder Beetz Filmproduktion, wo er u. a. das crossmediale Projekt „Lebt wohl, Genossen!“ (Fernsehserie, Buch Webformat) und „Die Kulturakte“ (TV-Serie, Graphic Novel, App) betreut hat.