Das Märchen von der Natur
Der Begriff der Natur ist schwer zu fassen. Ist es nur das Gegenstück zur Kultur, um die Welt in eine menschlich geschaffene und eine natürlich gewachsene aufzuteilen – und wo verlaufen die Grenzen? Die Tatsache in ein globales System eingebunden zu sein, auf das sich innig berufen, und von dem sich zugleich vehement abgegrenzt wird, ist ein gewisses Dilemma. Daraus haben sich im Lauf der kulturellen Entwicklung Geschichten gesponnen, welche das Bild der Natur prägen. Symbolische Bedeutungen lassen sich hier schwer von biologischen Erscheinungen trennen.
Mijn Vader's Natuur
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Der Vater des Filmemachers besitzt eine Sammlung ausgestopfter Tiere. Es sind die Tiere des Waldes - in den Haltungen, die unserem idealen Bild von ihnen entsprechen. Einige der Exemplare liegen jedoch etwas vernachlässigt in Ecken oder hängen schief an der Wand. Nachdem der Vater das abgefallene Ohr eines Hasen notdürftig wieder an die dafür vorgesehene Stelle platziert, trifft er eine Auswahl und verlädt diese in den Kofferraum seines Autos.
- Niederlande
- 06:00 Min.
- Regie: Roderick Hietbrink
- Sprache: niederländisch
- Untertitel: englische
- Jahr: 2011
A Forest Within a Forest
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Nashi, ein weibliches Mischwesen aus Mensch, Tier und Pflanze, zeigt uns einen Wald der von natürlich erscheinenden Robotern ergänzt wird. Nashi erklärt, dass die Maschinen ebenso belebt seien, wie die Pflanzen und Steine. In ihrem Wesen seien diese gleichwertig. Jedoch kritisiert sie die Natur für ihre Inflexibilität und mahnt, sie solle besser von den Robotern lernen um weiterhin Bestand zu haben.
Ausgehend von der Überzeugung des japanischen Shinto, bei dem alles Belebte wie auch Unbelebte göttlich sein kann, kreiert der Film eine teils animierte Umgebung, in der es nicht eindeutig gelingt, Künstliches von Natürlichem zu unterscheiden.
- Japan
- 05:10 Min.
- Regie: AUJIK (Stefan Larsson)
- Sprache: japanisch
- Untertitel: englische
- Jahr: 2010
Mastering Bambi
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„Bambi" ist wohl das deutlichste Werk, mit dem die Köpfe um Walt Disney die Darstellung von Natur auf die menschliche Gefühlswelt abgestimmt haben. MASTERING BAMBI ist ein Remake, nur dass die Tiere darin völlig fehlen. Was bleibt sind Kamerabewegungen durch ein, nun auf sich selbst zurückgeworfenes Bild von Wald, begleitet vom Soundtrack des Films. Ohne die Geschichten und die Figuren, mit denen in der Regel Stimmungen erzeugt werden, bleiben nur die Bäume und Pflanzen, die mehr eine psychische Landschaft als einen Wald bilden. Eine utopische, konstruierte Bilderwelt für deren genaue Betrachtung Raum geschaffen wurde.
- Niederlande
- 12:40 Min.
- Regie: Persijn Broersen, Margit Lukács
- Jahr: 2011
Los animales
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Wild lebende Tiere sind aus dem Alltagsleben der Städte verschwunden. Sie befinden sich in speziellen Stätten oder besetzen Räume, in denen sie den Menschen aus dem Weg gehen können. Da sie sich also dort aufhalten, wo wir nicht sind, ist es so, als wenn es sie gar nicht gäbe.
Mit dieser Information ausgestattet, zeigt uns LOS ANIMALES einen Zoo bei Nacht, einen Präparator und Teile eines Naturkundemuseums. Während uns künstlich kreierte Tierblicke aus Glaskästen heraus anstarren, hören wir im Hintergrund die biologischen und philosophischen Erläuterungen einer Führung.
- Argentinien
- 08:00 Min.
- Regie: Paola Buontempo
- Sprache: spanisch
- Untertitel: englische
- Jahr: 2012
Buck Fever
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BUCK FEVER benutzt youtube Videos von privat gefilmten Jagdszenen aus den USA und komponiert daraus ein dramaturgisches Fallbeispiel. Die Motivation der Hobbyjäger/innen scheint aus dem Tötungsakt an sich zu bestehen. Selbst eine sportliche Herausforderung ist nicht erkennbar. Es ist eine kalkulierte Handlung der eine leise Anspannung vorweggeht und eine ekstatische Aufregung folgt. Dies entspricht keinesfalls dem Bild des naturverbundenen umsichtigen Waidmannes, wie er in Märchen vorkommt.
- Deutschland, Frankreich
- 03:30 Min.
- Regie: NEOZOON
- Sprache: englisch
- Jahr: 2012
Großmutter und der Wolf
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- Deutschland
- 42:00 Min.
- Regie: Andreas Schnoegl
- Production: Sabri Proske
- Kamera: Frederick Gomoll
- Schnitt: Alexander Menkoe
- Musik: Christian Barth
- Ton: Stephan Kesper, Julian Scherle
- Sprache: deutsch
- Untertitel: englische
- Jahr: 2011