Kurze Kunst: Zeitgenössische Ikonoklasten


(BALi, KulturBahnhof Kassel)

Ob scena

OB SCENA ist ein experimenteller Dokumentarkurzfilm, der akademische Texte über Sexualität, die von einem Psychiater in Kuba in den 80er Jahren verfasst wurden, mit der heutigen Pornografie in Verbindung bringt. Es ist eine Reflexion über die Verortung der sozialen Kontrolle, die sich diskret in die Darstellung von Sex eingeschlichen hat.… >>>

  • Dauer: 18 Min.
  • Nominierung: Goldener Schlüssel
    • Regie: Paloma Orlandini Castro

    Pink Mao

    Im Jahr 1999, kurz vor dem Beitritt Chinas zur Welthandelsorganisation, gab die People’s Bank of China die fünfte Ausgabe der Renminbi-Banknoten heraus, die immer noch in Gebrauch sind und ein einziges Porträt von Mao Zedong zeigen. Der Farbton des größten Scheins (100-Yuan) wurde in ein leuchtendes Rosa geändert, das in starkem Kontrast zu seinem grauen Vorgänger steht. Die People’s Bank of China behauptete offiziell, es sei „rot“, und der Schein ist scherzhaft als „roter Opa Mao“ bekannt. Rosa wird oft als „weibliche Farbe“ stereotypisiert, während das Porträt des männlichen Führers einen starken männlichen Charakter darstellen soll. Andererseits werden Banknoten durch die zunehmende Ablösung des Bargelds durch digitale Zahlungsmittel „unsichtbar“. Dieser Essayfilm kontextualisiert und diskutiert die Darstellung des Mao-Porträts auf den Banknoten und die Krise, die es im digitalen Zeitalter erlebt.… >>>

    • Dauer: 22 Min.
    • Regie: Tang Han

    Homo Bankiva

    In ihrem Atelier arbeitet die Künstlerin Suzy van Zehlendorf an einer Plastik aus Ton. Entstehen soll ein Abbild der Herzogin Sophie Charlotte, deren Hauptsitz zu Lebzeiten das Schloss Charlottenburg war. Doch die Arbeit an der Plastik gestaltet sich schwierig. Während Suzy sich auf die Suche nach geeigneten Materialien begibt, gewährt sie uns einen Einblick in ihr Leben, in dem Realität und Fiktion zunehmend ineinander verschwimmen. Hauptakteur darin: Der „Homo Bankiva“, ein Mischwesen aus Mensch und Hahn.… >>>

    • Dauer: 19 Min.
  • Premiere: Weltpremiere
    • Regie: Felix Maria Bühler

    Al motociclista no le cabe la felicidad en el traje

    Wie auf einem hohen Ross sitzt der Fahrer stolz auf seinem Motorrad. Alle anderen möchten auch fahren, aber seine Honda würde er nicht einmal leihweise hergeben. In diesem Reenactment wird Mise en Scène als Mittel zur Verbildlichung von Narrheit und Hybris verwendet. Mal karikiert eine Soundcollage einer Spielhalle den zu belächelnden Hochmut des Fahrers, mal begleitet eine Wagner- Hymne seine Runden im Dschungel. Durch diese Juxtapositionen wird der Bezug zur Lebensrealität der jugendlichen Protagonist*innen hergestellt.… >>>

    • Dauer: 10 Min.
    • Regie: Gabriel Herrera