Billie – Legende des Jazz


(Gloria Kino)

Billie – Legende des Jazz

„Ich hörte eine Sängerin, die klang wie ein Horn, das improvisiert“ sagte Musikproduzent John Hammond, über das erste Mal, das er sie im Jahr 1933 in einem kleinen Club in Harlem singen hörte: Billie Holiday. Ihre einzigartige Stimme: gurrend, melancholisch, tastend, voller Emotion, ist unvergesslich und sie ist eine der berühmtesten Jazzsängerinnen der Welt. Im Dokumentarfilm-Porträt BILLIE kommen viele ihrer ehemaligen Weggefährt*innen zu Wort: Bandkollegen wie Tony Bennett, Charles Mingus, Count Basie, John Hammond, eine befreundete Sängerin, Familie und Bekannte. Das Besondere daran: Die Aufnahmen stammen fast alle aus bisher unveröffentlichten Interviews, die die Journalistin Linda Kuehler in den 70er Jahren, fast 20 Jahre nach dem Tod der Sängerin, führte. Aus den 125 Audio-Kassetten, die erst jetzt von der Familie der Journalistin freigegeben wurden, und ausgewähltem Archivmaterial, hat Regisseur James Erskine einen bewegenden Film über das Leben und die Kunst der großen Jazzsängerin kompiliert. Billie Holiday sang mit den großen Big Bands der Ära unter der Leitung u.a. von Count Basie, Artie Shaw und Lester Young, von dem sie ihren berühmten Spitznamen „Lady Day“ bekam. Ihre Interpretation von Jazz-Klassikern wie „Don’t Explain“, „Mean to Me“ und „My Man“ ist einzigartig. Und mit „Strange Fruit“ sang sie 1939 eine der Hymnen der amerikanischen Anti-Rassismus-Bewegung, was sie ins Fadenkreuz des FBI brachte. Der Film BILLIE beleuchtet ihre großen musikalischen Erfolge wie auch ihre Erfahrungen mit Rassismus, ihre Beziehungen mit gewalttätigen Männern und ihre Alkohol- und Drogensucht, die zu ihrem frühen Tod mit kaum 44 Jahren führte. Regisseur James Erskine zeichnet ein einfühlsames Porträt der Ausnahmemusikerin, deren Kunst durch behutsames Nachcolorieren und digitale Nachbearbeitung des original Schwarz- Weiß-Materials von Konzert-Mitschnitten neu zum Leben erweckt wird. Ein Muss für Jazz- Enthusiast*innen! (Carolin Ernst) Bildcredits: © Prokino/ Getty / Michael Ochs Archives / REP Documentary / Marina Amaral… >>>

  • Dauer: 97 Min.
  • Regie: James Erskine