Fasziniert von Computernetzwerken und der Art und Weise, wie deren Infrastrukturen ökologische Systeme widerspiegeln, entwickelte ein Harvard-Biologe den ersten Computervirus, der böswillig auf die Öffentlichkeit losegelassen wurde. Der Virus wurde dazu programmiert, seine Opfer anzugreifen, ihre Computer zu sperren und Lösegelder zu erpressen. In seinem Gefolge kommt es zu Begegnungen zwischen Schmetterlingen und anderen Organismen, von Kindern über Hunde bis hin zu Koalabären, in der freien Wildbahn und in den eigenen vier Wänden. Mit sensorisch überladenem, online gesammeltem Found-Footage-Material und einem New-Age-Synthesizer-Soundtrack aus dem Archiv, der von den Klängen der Natur inspiriert wurde, ist der Film zu gleichen Teilen Systemwissen und kaleidoskopische ökologische Fantasie. Diese übermenschliche Zusammenarbeit wurde von einem veralteten Computervirus und verschiedenen anderen frühen Computerviren mitgeschrieben, die die wilden visuellen Effekte dokumentieren, die sie hinterlassen haben, als sie das Computersystem infizierten, das für den Schnitt des Films verwendet wurde.… >>>
Das Telefon klingelt, jemand geht ran. Die Frage, wer wohl anruft, stellt sich nur noch bis zum Blick aufs Telefon: Warnend kündigt das Display an, wer am anderen Ende der Leitung gleich sprechen will und wird. Einen kurzen Moment, bevor man ans Telefon geht, lässt sich noch abwägen, ob der eingehende Anruf vielleicht doch lieber verpasst werden sollte, denn grundsätzlich ist zu fragen, wer heute noch irgendjemanden anruft. (Textauszug aus: Martin Karcher Das Weltall aber steuert der Laser, 2021)… >>>
Magma ist ein Balsam gegen irdische Schmerzen, ein Memento an noch nicht erdachte Welten. Das Ausatmen ist das kleinstmögliche Ritual, das mit Erinnerung zu tun hat: eine alte Welt, eine Lavalampe, der Geruch von Gas, eine schwebende Blase; ein Opfer, das das Ende aller Opfer ist (Anna Tomi)… >>>
Mit Blastogenese X inszenieren Conrad Veit und Charlotte Maria Kätzl in zwei Steinbrüchen Niedersachsens einen als Tierdokumentation getarnten Schwarzweißfilm aus hybriden Lebensformen, der kulturell geprägte Grenzziehungen zwischen Mensch und Tier, sowie zwischen dem binären Konstrukt aus Männlichkeit und Weiblichkeit dekonstruiert. Dabei nimmt der 26-minütige 16mm Film den Zuschauenden mit auf eine Reise in die Frühzeit des stummen Films, die sich zu einem utopischen Entwurf einer Gleichberechtigung sämtlichen Lebens entpuppt.… >>>