Ein Tauchspektakel im inneren der Bundesrepublik Deutschland: HIER beginnt im Hamburg- Neumühlen, angedockt an dem Geflüchtetenswohnschiff Bibby Challenge. Kaum angekommen,schon suchen wir mit dem Filmemacher Adnan Softić, der selbst einst im Bibby Challenge lebte,„nach dem festen Boden“. Vergeblich, denn sogleich verläuft sich die Tour in einem Sumpf imOberhessischen Feldatal. Dort hatte sich Heinz nach dem Krieg einen Sumpf gekauft. Nur, „Der Opa Heinz erfüllt es dumpf, das neue glück es bleibt oft stumpf”. Ein stumpfes Glück befindetsich auch im Bergischen Land, wo die Wupper ins Rheinland mündet. Im Carl-Duisberg-Parkverschwinden Monumente des Bildhauers Fritz Klimsch, während ein paar Meter weiter der KonzernBayer seine Macht im Agrarsektor und der Pharmazeutik in die Welt expandiert. Raus aus HIER, schwimmen wir unter der Bürgermeister- Smidt-Brücke in Bremen. Bürgermeister Johann Smidtspolitische Karriere zeichnete sich durch sein Engagement für die Abschiebung von Juden undJüdinnen aus Bremen, erzählt uns Virgil Taylor und Fragt dabei: „Was war es eine Zeit, was wares dort? Oder aber, war es eine Zeit. War was dort – oder wann? Es ist wieder hier: ...“ (AzinFeizabadi, Englische Übersetzung des Zitats aus Virgil Taylor’s Film: „What was it once it was there? Or, rather, was it once? It was there – rather then? Is it were again:...“)
Geflüchtete und das Wasser. Ein Motiv, dass stellvertretend für die Grenzen Europas geworden ist. Ein weniger bekanntes Bild von Geflüchteten auf dem Wasser sind Wohnschiffe für Geflüchtete. In Hamburg gab es eine ganze Reihe solcher Schiffe. Mit einem poetischen Essay nähert sich Adnan Softić, der selbst einst dort lebte, dem Phänomen der Exterritorialität und der Suche nach dem festen Boden.… >>>
Im oberhessischen Feldatal dreht sich an diesem Tag alles um einen Teich und seine Bewohner. Ein Film über das gemeinschaftliche Trockenlegen der Geschichte.… >>>
BETTER SCIENCE ist ein experimenteller Kurzfilm, der das rätselhafte Verschwinden und Wiederauftauchen mehrerer Statuen im Park nur wenige Meter entfernt vom Hauptsitz des Chemiekonzerns Bayer in Leverkusen, Deutschland, untersucht. Die Skulpturen wurden in den 1930er Jahren bei Fritz Klimsch in Auftrag gegeben, einen deutschen Bildhauer, der als Teil von Goebbels Liste der „gottbegnadeten“ Künstler als unentbehrlich für die NS-Kultur galt. Der Film, der über drei Jahre hinweg vor dem Hintergrund der Übernahme von Monsanto durch Bayer im Jahr 2018 gedreht wurde, wirft ein neues Licht auf die Beziehung zwischen dem deutschen Agrochemie-Riesen und seiner Nazi-Vergangenheit als Chemiekonglomerat IG Farben. In Dialogen mit Anwält*inneen, Aktivist*inneen, einem Bombenentschärfer und dem Vorstandsvorsitzenden von Bayer setzt sich Better Science auf poetische Weise mit dem massiven Ausbau der globalen Agrar- und Pharmamacht des Unternehmens auseinander.… >>>
Die Bürgermeister-Smidt-Brücke in Bremen an der Spitze des Teerhof überspannt die Weser zu beiden Ufern durch das Herz des deutschen Stadtstaats. Bürgermeister Johann Smidt war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein bekannter Staatsmann. Vielleicht am bekanntesten wurde er durch die Gründung von Bremerhaven, womit er die schwächelnde Hansestadt vor dem zunehmenden verschlammten Fluss retten wollte. Als Senator vertrat er den Stadtstaat im Wiener Kongress, wo der neue Deutsche Bund Gestalt annahm. Smidt achtete besonders darauf, dass die Bestimmung der Staatsangehörigkeit im Gebiet ansässiger Juden und Jüdinnen Sache der jeweiligen deutschen Bundesländer bleiben würde. Sein Lebenswerk war es, die Bremer Juden und Jüdinnen aus dem gesellschaftlichen und politischen Leben auszuschließen. Die Bürgermeister-Smidt- Brücke wurde im Zuge der unzulänglichen Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg nach Smidt benannt. HANSA BOY ETWAS DAS KOMMT NIE WIEDER VOR adressiert den Namensgeber der Brücke direkt. Der Film möchte das Schicksal innerhalb der unsäglichen Geschichte, die dem Namen des Baumwerks inne ist, offenlegen.… >>>