Pejzaži Otpora


(Filmladen Kassel)

Pejzaži Otpora

Über dem Bild eines Mohnfelds liegt Gesang und der Text eines Liedes: „Mutter, was sind das für Blumen, die so schön rot in unserem Feld wachsen? Oh meine Tochter, das sind bittere Früchte, Elend blüht hier. So viel Blut ist geflossen, unsere Felder verlassen…“. Auf die Frage „Wo fange ich an?” antwortet die Regisseurin: „Wie Du eine Partisanin wurdest.“ In PEJZAŽI OTPORA erzählt Sonja, wie sie inspiriert von revolutionärer Literatur, einer kommunistischen und antifaschistischen Organisation beitrat und eine der ersten weiblichen Partisan*innen Serbiens wurde. Wie sie unter der deutschen Okkupation ab 1941 an bewaffneten Einsätzen teilnahm, und dass es nicht leicht sei, jemanden zu töten. Wie sie von den Besatzern gefangen und gefoltert wurde. Ihre Erinnerungen liegen über den Bildern der Orte im Heute. Das Dorf, in dem ihr die Bücher zugespielt wurden, die sie so prägten. Serbische Wälder, Verstecke der Partisan*innen. Der Film führt auch in die Wohnung in Belgrad, die Sonja mit ihrem Mann und einer Katze bewohnt. Ihr Körper gezeichnet von Strapazen. „Auschwitz“ stand außen auf dem Zug geschrieben, in dem Sonja sich befand, „wo Auschwitz war, was Auschwitz war, niemand wusste es“. Auch hier hat Sonja sich auf die Seite des Widerstands geschlagen. Die Kamera, die zuvor über Landschaften wandert, zeigt Texturen, Haut, Oberflächen genauso wie die Topologien der Landschaft. In kunstvoll quadrierten Totalen oder ganz im Detail überlagern sich Bilder, Töne, Erinnerungen. Mal erzählt, mal gelesen. Dazwischen Zeichnungen, Zeitsprünge. Alles fügt sich allmählich zusammen, intensiviert sich. Über zehn Jahre haben die Regisseurin Marta Popidova und Sonjas Enkelin, Co- Autorin Ana Vujanovic, ihre Gespräche mit Sonja aufgenommen und sich dabei gefragt: Ist es richtig, diesen Film zu machen? Was ihnen so intensiv und überzeugend gelingt, ist nicht nur Sonjas Geschichte zu erzählen, sondern die Notwendigkeit ihres Handelns in einem Heute zu manifestieren. (Stefanie Gaus)… >>>

  • Dauer: 96 Min.
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: Marta Popivoda