Liebe, D-Mark und Tod – Aşk, Mark ve Ölüm

| Liebe, D-Mark und Tod – Aşk, Mark ve Ölüm
(Gloria)

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Wer kennt Yüksel Ozkasap? Die türkischstämmige Sängerin, auch „Nachtigall von Köln“ genannt, hat 150 Singles herausgebracht. Anfang der 1960er Jahre kamen die sogenannten „Gastarbeiter*innen“ nach Deutschland, viele von ihnen aus der Türkei. Und mit ihnen entstand eine eigenständige Musikrichtung. Zunächst beklagen die sehnsuchtsvollen „Lieder aus der Fremde“ (Gurbetci) den Verlust der Heimat, die Texte werden jedoch zunehmend kritisch. Die Lieder richten sich gegen unmenschliche Arbeitsbedingungen und Demütigungen in dem Land, in dem man sich eine bessere Zukunft erhofft hatte. Nach der Ölkrise 1973, als viele der „Arbeitsmigrant*innen“ entlassen werden, nehmen die Proteste zu. Heute berichtet die inzwischen dritte Generation durch Rap und Hiphop vom Leben zwischen den Welten. Filmemacher Cem Kaya, der mit „Remake, Remix, Rip-Off“ die türkische Filmindustrie unter die Lupe genommen hat, zeichnet mit LIEBE, D-MARK UND TOD –AŞK, MARK VE ÖLÜM ein ebenso facettenreiches Kaleidoskop einer parallelen – und sehr erfolgreichen – türkischen Musikszene mit Labels wie Türkofon oder Türkuola in Deutschland. Kaya spannt virtuos den Bogen vom Beginn in den 1950er Jahren über die Krisen in den 1970er Jahren, von der Hochphase türkischer Unterhaltungsindustrie bis hin zur Ausländerfeindlichkeit nach dem Mauerfall. In rarem Archivmaterial werden Meilensteine der türkischen Musikgeschichte im Exil lebendig: Dazu gehört zum Beispiel die „Gazino“-Kultur in Berlin mit dem legendaren „Türkischen Basar“ im damaligen U-Bahnhof Bülowstraße. Kommentiert wird die Szene von zahlreichen Musiker*innen und Fans, die heute noch Kassetten aus der Hochphase dieser Musik sammeln oder verkaufen. Erst im September ist die Kompilation „Songs of Gastarbeiter VOL. 2“ erschienen – to be continued. Diese Annäherung an ein ganz spezielles Kapitel deutscher-türkischer Geschichte wurde auf dem diesjährigen DOK.fest München mit dem Dokumentarfilm preis des Goethe-Institutes ausgezeichnet. (Anja Klauck)

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  • Dauer: 98 Min.
  • Länder: Deutschland
  • Sprache: Deutsch, Türkisch, Englisch
  • Untertitel: Englisch
  • Produktionsjahr: 2022

  • Regie: Cem Kaya
  • Kamera: Cem Kaya, Julius Dommer, Mahmoud Belakhel, Christian Kochmann
  • Schnitt: Cem Kaya
  • Sound: Cem Kaya
  • Produzent*innen: Florian Schewe, Stefan Kauertz, Mehmet Akif Büyükatalay, Claus Reichel