#11 Archivgut I


(kleines BALi, KulturBahnhof Kassel)

Nach dem Zerfall Ex-Jugoslawiens in Nationalstaaten gilt es bis heute, die komplexen Beziehungen zwischen den Ländern zu gestalten. Nun sind Zeitzeug*innen gefragt, die Versatzstücke der gemeinsamen Historie zusammenzufügen und neue Ansätze und Kooperationen zu finden. Eine Nostalgie für gemeinsame Errungenschaften, den Nationalismus reflektierend. Die Filme DOHVATITI SUNCE: EL SHATT und PRIZVAN I POZVAN zeigen Facetten dieser gemeinsamen Vergangenheit in Form von interpretiertem Archivmaterial und bilden den Auftakt des zweiteiligen Programms ARCHIVGUT. (Afsun Moshiry)

Dohvatiti sunce: El Shatt (Chasing the Sun: El Shatt)

DOHVATITI SUNCE: EL SHATT berührt einige historische Fakten über das größte Geflüchtetenlager El Shatt in der Wüste Sinai in Ägypten während des Zweiten Weltkrieges, basierend auf dem Material aus kroatischen und internationalen Archiven und verwoben mit den Bildern einer ortlosen Wüste. Ein Versuch, eine fragmentierte Erinnerung an eine unbekannte Geschichte über Migration im Mittelmeerraum als eine transtemporale filmische Reise zu rekonstruieren.… >>>

  • Dauer: 19 Min.
  • Nominierung: A38-Produktions-Stipendium
    • Regie: Ana Bilankov

    Prizvan i pozvan (Aufgerufen)

    PRIZVAN I POZVAN ist eine tragische Komödie „von der Stange“ – über ein historisches Ereignis, das den Jugoslawienkriegen vorausging. Nach 45 Jahren kommunistischer Einparteienherrschaft in Serbien erhielten politische Parteien 1990 legalen Status und die ersten Mehrparteienwahlen in der serbischen Geschichte wurden abgehalten. Fünf ehemalige Präsidentschaftskandidat*innen, heutige Außenseiter, rufen Erinnerungen an die Wahlen wach und erleben dieses entscheidende Ereignis noch einmal – ohne zu wissen, dass sie nur eine Nebenrolle spielten. PRIZVAN I POZVAN will die Zuschauer*innen dazu bringen, die aktuelle politische Situation und den laufenden Demokratisierungsprozess zu bewerten und die grundlegende Natur von Politik und Ego zu untersuchen.… >>>

    • Dauer: 63 Min.
  • Premiere: Deutschlandpremiere
    • Regie: Srdja Vuco, Luka Papic