Hochschulporträt: Graduiertenschule für Bewegtbild Kassel
(kleines BALi, KulturBahnhof Kassel)
Die Graduiertenschule für Bewegtbild: Analoge
Realitäten, Digitale Materialitäten (GBB) an der Kunsthochschule Kassel wurde auf dem 39. Kasseler Dokfest für
besonders innovative Leistungen mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet; heute präsentieren wir sie im Hochschulporträt. Die GBB wurde 2020 als Pilotprojekt
aufgebaut, um die dritte Phase (d.h. postgradual, nach einem MA, Magister oder
gleichwertigen künstlerischen Abschluss) an der Kunsthochschule Kassel
weiterzuentwickeln.
Das
Filmprogramm – vorgestellt von Anna Illin, Jan Peters, Herr v. Rehtanz – gewährt Einblick in die vielfältigen Arbeitsweisen mit Bewegtbild,
die in der Graduiertenschule zusammenkommen – vom künstlerischen Dokumentarfilm
über Animation bis hin zu experimentellen Formen. Mit der Auswahl stellt sich
die Graduiertenschule vor: Gezeigt werden Filme der aktuellen Teilnehmer*innen,
die teilweise bereits während ihrer Zeit an der GBB entstanden, sowie von drei Alumni.
Die Filme tauchen ein in diverse Szenarien, sei es die Rückkehr an einen einst
vertrauten Ort, der plötzlich grau und abweisend erscheint, seien es Dynamiken und
Zuschreibungen in der Begegnung zwischen Hundehalter*innen oder die Suche nach
den Spuren des Nationalsozialismus in Geschichte und Architektur Kassels.
Ein Wanderer geht über Land, streift durch Felder und an Waldstücken vorbei. Dabei nähert er sich seinem Heimatdorf an, dass er vor Jahren verließ. Unterwegs kommt es zu flüchtigen Begegnungen voller Stille, Argwohn und Distanz. Oder wird der Wanderer von seiner Wahrnehmung getäuscht?… >>>
Am Beispiel der Salzmann-Fabrik in Kassel setzt sich der Essayfilm DAS UNBEHAGEN mit der Geschichte der Zwangsarbeiter*innen im Kontext der NS-Zeit auseinander. Diese wird anhand von Archivmaterial, darunter niedergeschriebenen Interviews mit Zeitzeug*innen, Briefkorrespondenzen und Dokumenten aus Gerichtsverhandlungen, nachgezeichnet.… >>>
In dokumentarisch anmutenden Bildern begleitet FUZZY eine Frau, die im Stadtraum Lebendfallen aufstellt. Sie sucht nach entlaufenen Katzen, die nicht mehr allein nach Hause finden. Die Wissenschaftlerin forscht an domestizierten Tieren, die an der Alzheimer-Krankheit leiden. Dabei weisen ihr Halsbänder den Weg.
Ein Film über „uns“ und „die anderen“, unfreiwillige Begegnungen im öffentlichen Raum und die Suche nach einem gemeinsamen Nenner. Während ihre Hunde auf der Wiese spielen, reflektieren die Besitzer*innen das eigene Verständnis von „uns“ und „den anderen“. Was als Suche nach einem Diskurs im öffentlichen Raum begann, führte zu vielfältigen Begegnungen in verschiedenen Hundeparks mit Menschen unterschiedlichster Herkunft.… >>>
Dauer: 13 Min.
Regie: Sarah Veith, Amelie Befeldt, Jenia Bayat Mokhtari, Samuli Salonen
Die Freunde Jack und John leben in einem wunderbaren Gleichgewicht zusammen. Sie klettern auf Berge oder gehen an den Strand, alles ist sehr harmonisch. Die beiden haben eine ganz besondere Eigenschaft. Sie haben sehr lange Brüste und benutzen sie als hilfreiches Werkzeug bei ihren täglichen Unternehmungen. Doch die Idylle ist trügerisch. Eines Tages fahren sie in den Urlaub an den Strand und John geht schwimmen. Als er aus dem Wasser kommt, bleibt eine Art Krabbe an Johns Brust hängen und schneidet ihm beide Brüste ab.… >>>
Bea liebt ihr Auto – leidenschaftlich. Als es von einer Gruppe Jungs angegriffen wird, muss sie sich entscheiden. Irgendwo zwischen Drama, Experimentalfilm und B-Movie vermittelt der Film die intime Beziehung des ungleichen Paares. Eine Verbindung, die nicht auf Worten, sondern sinnlichem Austausch beruht.… >>>