Für sie sind Spiegel abstrakt, sagt Kelsey, ein gewöhnlicher Gegenstand. Für Sehende sind sie wichtig, als Mittel, sich ihrer selbst zu vergewissern. Blinde Menschen schaffen sich ihr Selbstbild auf anderen Wegen, aus Tönen, aus gelebten Momenten. Der Film beobachtet junge Blinde dabei, wie sie mit der Welt interagieren, im Hören und Tasten, Lesen mit den Fingerspitzen, Schreiben auf der Punktschriftmaschine und er hört ihnen zu, wenn sie von einer Welt erzählen, die ohne Sichtbarkeit auskommt. Dazwischen entwirft er Bilder, die von der Welt, wie Sehende sie erfahren, abstrahieren. Sich mit den Mitteln des Kinos der Welterfahrung blinder Menschen anzunähern, ist ein Unterfangen, dass der Regisseur selbst unmöglich nennt. Doch auch im Scheitern wird etwas sichtbar.