Wenn man etwas erforschen will, den Kern einer Sache erkennen, so geht einem auf dem Weg dorthin immer auch etwas verloren. Doch wie können wir schauen, ohne zu zerstören, was wir sehen? In Magdalena Bermudez essayistischem Kurzfilm PARALLEL BOTANY treffen erotisch aufgeladene Stillleben von Früchten und Pflanzen auf ihre botanischen Illustrationen. Im Prozess der Erkenntnis werden die Objekte der Betrachtung unter das Messer gelegt und in zwei Hälften geschnitten, auf der Suche nach dem Innen und der Schönheit einer Sache, die nur entsteht, wenn sie entzwei geteilt wird. Doch in den Pflanzen regt sich Widerstand. Ihre beiden unterschiedlichen Darstellungen kollidieren und entblößen in ihrer Gegenüberstellung das düstere Paradoxon des Unerreichbaren – und die Schönheit der Spekulation.