Eröffnung Kasseler Dokfest


(Gloria Kino)

Live-Performance: im.puls – Transfer Zeichnung Musik

Constanze Betzl (Flöte), Maja Oschmann (Zeichnung), Christine Weghoff (Akkordeon)

Es spricht: Ruth Schmidt

Regie: Adolf Winkelmann / Deutschland / 1968 / 12 Min.

Faryad ro be bad (Shouting at the Wind)

Regie: Ata Mehrad, Siavash Jamali / Iran / 2018

Shouting at the Wind

SHOUTING AT THE WIND begleitet den jugendlichen Meysam, der eine Karriere in der iranischen Untergrundmusikszene anstrebt. Doch die Kunst des Musizierens selbst, und die Umstände in seinem sozialen Umfeld, legen dem 16-jährigen Steine in den Weg. SHOUTING AT THE WIND ist ein wunderbarer, leichter und gleichzeitig humorvoller Film über das Erwachsenwerden, über die Liebe zur Musik und Poesie. Unaufgeregt, ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit einem klaren Blick zeigt der Film – quasi als Nebenhandlung – auch das Leben in der gegenwärtigen, iranischen Gesellschaft mit all ihren Widersprüchen und Sehnsüchten. In der Zusammenschau entsteht ein anderes, differenziertes und vielschichtiges Bild vom Iran, dass sich entgegen des Medienmainstreams nicht auf Extreme fokussiert. Meysam lebt mit seinen Eltern und seiner kleinen Schwester in einer der ärmsten Gegenden Teherans, in Darvazeh Ghar („Gateway to the Cave“), die von Arbeitslosigkeit, Drogenproblemen, Prostitution, Diebstahl und anderen dunklen Seiten der Gesellschaft geprägt ist. Doch Meysam ist aufstrebend, lustig und sensibel; er lasst sich nicht unterkriegen. Die Musik und das Schreiben von Rap-Lyrik sind seine Leidenschaft und bilden für ihn die Rückzugsorte, an denen er glaubt, sich entfalten und ausdrucken zu können. Seine Eltern sind mit seinen künstlerischen Vorlieben und Planen nicht einverstanden. Untergrundmusik ist im Iran offiziell verboten, doch es finden sich Wege und Mittel, sich im privaten Kreis mit seiner eigenen Leidenschaft auszudrucken. Die Familie macht sich Sorgen um die Zukunft ihres Sohnes. Er soll Abitur machen, und wenn das nicht klappt, kann er ja im Gemüseladen seines Vaters arbeiten. Aber Meysam träumt von einem anderen Leben, er bleibt hartnackig. Mit dem Film wird auch Meysam erwachsener. Wir verfolgen die Entwicklung des Jungen, begleiten ihn durch Hohen und Tiefen seiner künstlerischen Existenz, hören ihm beim Dichten zu, denken mit ihm über die iranische Gesellschaft und über das Erwachsenwerden nach. Am Ende wird ein Poet geboren.… >>>

  • Dauer: 65 Min.
  • Regie: Siavash Jamali,Ata Mehrad

Es spricht: Ruth Schmidt

Adolf Winkelmann filmt seine zukünftige Schwiegermutter Ruth Schmidt, die sich über ihn, den „Jungfilmer“, äußert, während er ihr an der Kamera gegenübersteht. Als Kasseler Bürgerin spricht sie zunächst mit den „üblichen“ Vorurteilen gegenüber langhaarigen Kunstlern und Kunststudenten und legt dann in ihren Äußerungen einen Lernprozess dar, der diesen Film überhaupt ermöglicht hat.… >>>

  • Dauer: 12 Min.
  • Regie: Adolf Winkelmann