Push – Für das Grundrecht auf Wohnen

Toronto, London, Barcelona, Mailand, Berlin, Stockholm – was alle diese Städte (und noch viel mehr sogenannte „Global Cities“) gemeinsam haben? Zu wenig bis keinen Wohnraum. Das liegt zum einen an der Beliebtheit dieser Hot Spots, die Ursache für Gentrifizierung ist, wenn plötzlich ganz normale Viertel hip werden und die (mittelverdienenden bis armen) Bewohner/innen sich ihre Wohnung nach 20 Jahren nicht mehr leisten können. Zum anderen ist es ein ganz schnödes Finanzthema: Global agierende Investmentfirmen wie Blackstone kaufen Wohnraum „en gros“, um mit diesem „Vermögenswert“ zu spekulieren und lassen die Gebäude dann teils jahrelang leer stehen. Eine, die sich dafür engagiert, dem Wohnen seine Bedeutung als Menschenrecht zurückzugeben, ist UN-Sonderberichterstatterin Leilani Farha. Sie führt durch den Film, diskutiert mit Politiker/innen, Wissenschaftler/innen, Aktivisten/innen und betroffenen Mieter/innen. Der Kampf zwischen Hauseigentümer/innen und Bewohner/innen nimmt bisweilen groteske Züge an. Mieterhöhungen um mehr als 400 Prozent, absichtliches Verfallenlassen von sanierungsbedürftiger Bausubstanz oder Drohungen mit höchsten Haftstrafen sind nur einige Beispiele. Doch Leilani lässt sich nicht unterkriegen, gründet die Initiative „The Shift“, die alle Beteiligten an einen Tisch bringen soll, um das Wohnen von einer Ware wieder zum unveräußerlichen Menschenrecht zu machen. Dafür spricht sie mit Politiker/innen wie der charismatischen Bürgermeisterin von Barcelona, Ada Colau, und scheut auch nicht die Gegenseite. Ein anberaumtes Meeting mit Blackstone wird jedoch in letzter Minute abgesagt. Wird der Widerstand gegen den Wohnungsabbau und die Entwertung von Lebensraum als Spekulationsware Aussicht auf Erfolg haben? Das Ende des Films lässt diese Frage offen.

  • Dauer: 92 Min.
  • Länder: Sweden
  • Sprache: English, Spanish, Italian, German, Korean
  • Untertitel: German
  • Produktionsjahr: 2019

  • Regie: Fredrik Gertten
  • Produktion: Margarete Jangård
  • Sound: Martin Hennel