Lejos de casa


(Filmladen)

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Lejos de casa

„Aber du darfst nicht in die USA gehen, weil du noch kein Visum hast“, sagt der Spielzeugsoldat, der eigentlich eine Actionfigur ist, an der aus Steinen erbauten Grenze. Schauplatz: Tijuana, eine Zwischenstation für flüchtende Minderjährige aus unterschiedlichsten Ländern und Regionen, hauptsächlich aus Mittel- und Südamerika, manchmal aus Haiti. Hier spielen Neunjährige aus eigener Erfahrung nach, wie Migration funktioniert. Um die 19.000 Kinder und Jugendliche kommen jährlich hierher, um in den USA als dem Inbegriff der Verheißung auf eine bessere Zukunft Asyl zu beantragen. Dafür legen sie Tausende von Kilometern zurück, weitestgehend ohne Begleitung von ihren Eltern oder anderen Erwachsenen. Die jungen Protagonist*innen werden in ihrem Alltag beobachtet: beim Englischunterricht, Spielen, Sport. In Einzelinterviews erzählen sie, was sie zur Flucht bewogen hat, wovor sie Angst hatten. Doch immer bleibt ein Funken Hoffnung und positive Erinnerung, zum Beispiel wenn sie ihr Haus zeichnen sollen und erklären, was das Besondere an ihrem Zuhause war. Der mexikanische Filmemacher Carlos Hernandez Vazquez betrachtet die Kinder und Jugendlichen aus nächster Nähe und über einen längeren Zeitraum. Die Kamera ist somit auch bei vertraulichen Gesprächen dabei, die den Zuschauer*innen die Sorgen und Note, aber auch die Unbedarftheit und ein gelegentlich verschmitztes Lächeln der Kinder zeigt. Und am Schluss bleibt immer noch die beklemmende Frage: Werden diese jungen hoffnungsvollen Menschen den Weg in eine bessere Zukunft gehen? (Anja Klauck)… >>>

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  • Dauer: 81 Min.
  • Regie: Carlos Hernández Vázquez